Der Focus EcoBoost 1.0 gewinnt den ADAC-Eco-Test. Ein Mazda ist bei den Benzinern Schlusslicht

Als hätte er es schon im November vergangenen Jahres gewusst: Damals weilte Ford-Chef Alan Mulally anlässlich des Produktionsstarts eines neuen, verbrauchsarmen Motors im Kölner Werk. Dass er von den Qualitäten des Dreizylinders mehr als überzeugt war, dokumentierte der 67-jährige US-Amerikaner recht eigenwillig, jedoch medienwirksam: Indem er ihm einen herzhaften Kuss verpasste.

Sauber war es ja, das Objekt der Begierde. Dementsprechend gilt das auch für das Modell Focus EcoBoost 1.0, unter dessen Haube eben jener Motor brummt. Mehr noch: Fords Pkw aus der unteren Mittelklasse ist laut ADAC-Eco-Test der sauberste Benziner. Der Wagen mit Start-Stopp-Technik erreichte sehr gute vier von fünf möglichen Sternen. Vor sechs Monaten hatte der Automobilklub den Test verschärft, jetzt zog er eine erste Bilanz. Um weiterhin möglichst viele Sterne holen zu können, muss ein Auto noch sparsamer und noch sauberer sein. Und das nicht nur im theoretischen EU-Messverfahren, sondern auch in der Praxis.

Zu den Top fünf der sauberen Benziner gehören darüber hinaus der Peugeot 107 Active (Kleinstwagen), der Mercedes-Benz SL 350 7G-Tronic Plus (Oberklasse), der Ford Mondeo 1.6 EcoBoost Start-Stopp (Mittelklasse) sowie der Volvo S60 T3 (Mittelklasse). Die rote Laterne trägt derzeit der Mazda 3 MPS - unter anderem wegen seines unzeitgemäß hohen Verbrauchs im Eco-Test von 9,2 Litern je 100 Kilometer. Der Japaner erhielt nur zwei Sterne.

Bei den Dieselfahrzeugen teilen sich der 136 PS starke Audi A4 2.0 TDI, der wegen seines Kohlendioxidausstoßes die Zusatzbezeichnung 112g trägt, und der VW Passat Variant 2.0 TDI BlueMotion (beide Mittelklasse) die Spitzenposition - ebenfalls mit jeweils vier Sternen.

Mazda landete beim Diesel mit dem CX-5 und dem 2,2-Liter-Skyaktiv-Diesel (Mittelklasse) unter den ersten fünf, zusammen mit Seat Exeo ST 2.0 TDI (Mittelklasse), Mercedes-Benz B 180 CDI BlueEFFICIENCY 7G-DCT und Hyundai i30 1.6 CRDi blue (beide untere Mittelklasse). Schlechtester Diesel auf der aktuellen Ergebnisliste ist der Nissan Navara Double Cab 2.5 dCi, der wegen hoher CO2-Emissionen und einer schlechten Schadstoffbewertung nur einen Stern erhält.

Der ADAC-Eco-Test berücksichtigt neben dem CO2- auch den Schadstoffausstoß. Überdies erstellt der Klub die "Well-to-Wheel"-Bilanz. Das heißt, der gesamte Prozess des Energieverbrauchs wird "von der Kraftstoffquelle bis zum Rad" betrachtet, denn so können serienmäßige Elektromobile direkt mit Gas-, Benzin- und Dieselfahrzeugen verglichen werden. 53 Modelle hat der ADAC inzwischen untersucht. Auffällig ist, dass Benziner mehr bei der Schadstoffbewertung punkten, während Dieselfahrzeuge die Nase bei der CO2-Bewertung vorne haben.