Volkswagen e-Bugster mit Elektromotor gibt einen Ausblick auf das neue Cabrio

Das ist mal ein gelungenes Vorspiel: Um die Kundschaft auf das neue Beetle Cabrio einzustimmen, hat VW eine pfiffige Studie auf die Räder gestellt und den Käfer zum e-Bugster gemacht. Das Auto hatte seine Premiere bereits auf der Motorshow in Detroit. Doch weil man mit dem Showcar vielleicht doch ein bisschen mehr vor hat als nur die Stimmungsmache für das Serienmodell, wurde der Wagen jetzt zum ersten Mal auf die Straße geschickt. An der kalifornischen Pazifikküste, da wo der Käfer zum Kult der Flower-Power-Bewegung wurde, gibt der e-Bugster deshalb den Happy Hippie und stromert lautlos die Küstenstraßen entlang.

Dabei bietet der Wagen mit seinem 115 PS starken Elektroantrieb alles, was man für einen Sommertag in Kalifornien braucht: Mit locker 130 km/h ist er schneller, als die Polizei erlaubt, bei 10,8 Sekunden auf Tempo 100 gewinnt man sogar manchen Ampelsprint. Und 180 Kilometer Reichweite sowie nur 35 Minuten Ladezeit reichen allemal, um halbwegs entspannt von Los Angeles nach San Francisco zu kommen. Ganz so viele Möglichkeiten zur Einkehr gibt es auf dem Highway Number One zwar nicht - aber die drei Boxenstopps sollten sich auf dem Weg schon finden.

Im Prinzip zumindest. In der Praxis jedoch sieht die Sache ein wenig anders aus. Zwar tritt der e-Bugster stramm an, und obwohl von Hand gefertigt, gibt es nichts, was quietscht oder klappert. Aber leider haben die Prototypenbauer Angst um das Einzelstück und misstrauen den gefrästen Felgen.

So ist schon bei 30 km/h Schluss mit der Sause. Aber selbst das reicht aus, um Lust auf einen offenen Käfer zu machen. Wenn der Fahrtwind sanft über den Scheitel streicht und die Sonne den Nacken kitzelt, könnte der Sommer ewig dauern und das Cabrio endlich zu den Händlern kommen.

So ganz übertragbar ist das Fahrgefühl aus dem e-Bugster allerdings nicht - nicht nur, weil es in der Serie natürlich erst mal Benziner und Diesel von 105 bis 200 PS gibt und man vergebens nach den weißen Sportsitzen und der Hightech-Ausstattung mit Tablet-PC statt Bordcomputer fragen wird. Sondern auch, weil die Designer für die internationalen Automessen natürlich ein bisschen dicker aufgetragen haben. Wer sich die Frontscheibe etwas steiler und höher denkt, die Kotflügel ein bisschen schmaler, anstelle der Verkleidung über den Akkus eine Rückbank und statt des Hardtops ein Stoffdach, der hat schon vor der Enthüllung Ende November das fertige Beetle Cabrio vor Augen, versprechen die Entwickler.

So ist der e-Bugster zwar vor allem ein Vorbote der offenen Käfer-Neuauflage. Aber selbst der Elektroantrieb ist mehr als eine Fingerübung. Denn unter der Haube stecken der E-Motor und der 23,8 kWh große Akku, die schon nächstes Jahr den VW Golf antreiben sollen. Und selbst die Idee vom zweisitzigen Bugster ist nicht nur eine ferne Vision der Designer. Wenn man die Stimmen aus Wolfsburg richtig deutet, könnte so eine Konstruktion ab Werk durchaus Chancen haben.