Eine Glosse von René Soukup

Umweltschonender werden sie sein, die Autos der Zukunft. So viel steht fest. Welcher alternative Antrieb auf lange Sicht das Rennen macht, steht jedoch noch in den Sternen. Und wenn wir ehrlich sind, nicht einmal dort. Weg vom Benzin heißt die Devise, da sind sich die Experten einig. Nicht ohne Grund hat die Bundesregierung das Ziel ausgegeben, bis 2020 eine Million Elektroautos auf deutschen Straßen zu haben. Eine ambitionierte Zahl, schließlich gibt es derzeit nur rund 4500 zugelassene E-Autos in Deutschland - bei einem Gesamtbestand von 43 Millionen Pkw.

Was Autokäufer, selbst die umweltbewussten, vor allem abschreckt, ist der Anschaffungspreis. Elektromobile sind mehr als doppelt so teuer wie die Benziner gleichen Modells. Anders als in Frankreich will die deutsche Bundesregierung den Absatz der Elektrofahrzeuge hierzulande aber nicht mit Kaufprämien anschieben.

Was also tun? Muss etwas ganz Revolutionäres her? Oder doch "back to the roots"? Also zurück in die Steinzeit. Tausende von Jahren bewegten sich die Menschen auf Pferden fort, mal temporeich wie Winnetou, mal weniger schnell. Noch heute gibt es Regionen, in denen der Homo sapiens statt aufs Auto auf das Pferd setzt. Zum Beispiel beim Aufstieg auf den Vulkan Arenal in Costa Rica.

Pferde zurück auf die Straße als DAS Fortbewegungsmittel. Ist das so abwegig? Gewiss, es würde alles viel langsamer gehen als mit dem Auto. Die meisten (Lang)strecken wären schon aus Zeitgründen selbst im Trab oder Galopp nicht zu bewältigen. Im Vergleich zum Benziner ist jedoch der Mist, der beim Vierbeiner hinten rauskommt, zumindest wiederverwertbar: Hobbygärtnern dient er als beliebter Dünger, und er ist zudem in wertvolle Energie umwandelbar. Getrocknet und zu Briketts gepresst, beheizt man damit sogar ganze Häuser.

Ein weiterer Vorteil des ausschließlich tierischen Stadtverkehrs: Pferde denken mit und weichen, sind sie zufällig auf Kollisionskurs, automatisch aus. Autos können das nicht. Und noch etwas: Die Tiere werden im Schnitt zwischen 17 und 30 Jahre alt. Das kann man von den meisten Autos heutzutage - und wohl auch künftig - nicht behaupten. Was sagte doch einst Kaiser Wilhelm II. Anfang des 20. Jahrhunderts? "Ich glaube an das Pferd. Das Automobil ist nur eine vorübergehende Erscheinung."