Nach Untersuchungen der Unfallforschung der Versicherer (UDV) sind schmale Fahrspuren in Autobahnbaustellen sogar sicherer als etwas breitere. UDV-Sprecher Klaus Brandenstein: "Viele Autofahrer sind langsamer unterwegs, wenn die Spuren schmaler sind und gehen weniger Risiko ein." Unstrittig ist, dass Autobahnbaustellen besondere Gefahren bergen. Zwar gehen Unfälle dort oft glimpflicher aus als auf anderen Strecken, weil der Verkehr vergleichsweise langsam rollt. Das Risiko eines Crashs ist aber vor allem auf verschwenkten Fahrspuren und an Zufahrten ohne Beschleunigungsstreifen hoch. "Auch beim Herausbeschleunigen aus Baustellen passieren häufig Unfälle - viele wechseln unbekümmert auf die linke Spur", stellt Brandenstein fest.

Die UDV-Experten glauben belegen zu können, dass beispielsweise durch eine auffallende Beschilderung der Geschwindigkeitsdrang vieler Autofahrer in Baustellenbereichen eingedämmt werden kann. In einer vergleichenden Untersuchung fanden die Forscher heraus, dass Schilder in gelber Signalfarbe vor allem am Baustellenbeginn eine Geschwindigkeitsreduzierung von durchschnittlich 10 km/h bewirken.

Der Auto Club Europa warnt: "Wer auf schmalen Fahrstreifen zu schnell fährt, verengt sein Sichtfeld und bekommt den gefährlichen Tunnelblick." Und wer seinen Blickwinkel auf diese Weise einschränkt, kommt womöglich nicht auf die rettende Idee, im Zweifel lieber hinter einem schlingernden Lastwagen rechts einzuscheren.