Neuer 3er BMW bietet bessere Platzverhältnisse und rollt im Februar in den Handel. Zunächst vier Motoren zur Wahl, 2012 folgt ein weiterer.

Mit der sechsten Generation des 3er will BMW in der Mittelklasse und im Vergleich mit den Konkurrenten Audi A4 und Mercedes C-Klasse weiterhin ein gewichtiges Wort mitreden. Um den immer größeren Ansprüchen in diesem Segment gerecht zu werden, hat er in den Abmessungen deutlich zugelegt. Rund neun Zentimeter länger, dazu ein größerer Radstand sowie eine breitere Spur. Ergebnis: Der neue 3er wirkt schon rein optisch kräftiger und dynamischer als sein Vorgänger. Gleichzeitig hat er um bis zu 45 Kilogramm abgespeckt. Zum Basispreis von 35 350 Euro steht der bayerische Bestseller ab Mitte Februar bei den Händlern.

Der Größenzuwachs ist auch im Innenraum spürbar. Besonders auf der Rückbank sitzen die Passagiere jetzt deutlich entspannter und haben mehr Bein- und Kopffreiheit. Da fühlt man sich fast schon in den größeren Bruder, den 5er, versetzt. Ein um 20 Liter gewachsener Kofferraum bietet zudem mehr Platz fürs Gepäck. Das Armaturenbrett ist aufgeräumt und übersichtlich gestaltet, alle Anzeigen lassen sich - wie bei BMW üblich - bestens ablesen.

Die Flut der Anzeigen und Schalter erfordert aber inzwischen fast eine Pilotenausbildung. Ob es sich um diverse Kameraperspektiven zum Einparken, diverse Funktionen der Navigation oder die Wahl der verschiedenen Fahrmodi handelt - der ungeübte Fahrer ist damit einfach überfordert. Ein weiteres Manko stellt die Motorhaube dar. Um den Anforderungen für den aktiven Fußgängerschutz gerecht zu werden, ist sie so stark gewölbt, dass sich in ihr jegliches Tageslicht spiegelt. Dazu gesellen sich noch Reflexionen vom Instrumententräger im unteren Bereich der Windschutzscheibe.

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Ansonsten heißt es: Einsteigen und sich wohlfühlen - so war das schon immer im 3er. Zwei Benziner und zwei Dieselmotoren stehen zur Auswahl, eine Hybridversion folgt Ende 2012. Bei den Benzinern kann der Kunde zwischen Vier- und Sechszylinder wählen. Das kleinere Aggregat hat zwei Liter Hubraum, leistet 245 PS und soll sich mit einem Durchschnittsverbrauch von 6,4 Litern/100 km begnügen. Der technisch überarbeitete Reihensechszylinder (3,0 Liter Hubraum, 7,9 Liter Mixverbrauch) bringt es auf 306 PS. Den Vierzylinder-Diesel mit zwei Liter Hubraum gibt es in zwei Leistungsstufen mit 163 bzw. 184 PS. Ein Sechsgang-Schaltgetriebe ist ebenso serienmäßig an Bord wie ein spritsparendes Start-Stopp-System. Sämtliche Motoren können aber auch mit einer neuen Achtstufen-Automatik kombiniert werden.

Bei einer ersten Testfahrt überzeugt der 184-PS-Diesel mit kräftigem Durchzug und spontanem Antritt. Selbst im Drehzahl schonenden Comfort- oder Eco-Pro-Modus dreht der Vierzylinder willig hoch. Im Fahrmodus Sport oder Sport+ reagiert das Triebwerk spürbar agiler auf die Gasbefehle, das Fahrwerk ist straffer gedämpft, und die Lenkung arbeitet direkter. Dies alles wirkt überaus sportlich, ohne aber den nötigen Restkomfort vermissen zu lassen. Trotz seiner gewachsenen Abmessungen lässt er sich zielgenau auch auf den kurvigen Straßen bewegen.

Die Achtgang-Automatik begeistert in allen Fahrsituationen und Fahrmodi. Sie schaltet sanft und schnell, stellt dem Fahrer immer genügend Kraftreserven zur Verfügung. Wer die Schaltbefehle nicht der Elektronik überlassen will, kann beim neuen 3er natürlich auch manuell ins Fahrgeschehen eingreifen und über Paddel am Lenkrad selber die gewünschte Fahrstufe auswählen.