Der Toyota Verso-S 1.4 D im Abendblatt-Praxistest

Zuwachs in der Minivan-Riege: Der neue Toyota Verso-S vereint die Vorteile eines wendigen Kleinwagens mit dem Raumangebot eines Vans. Damit findet man schnell einen Parkplatz in der Innenstadt und kann dank der teilbaren Rücksitzlehne und des bis zu 1388 Liter großen Gepäckabteils auch größere Lasten transportieren.

Ein Dieselmotor ist in dieser Fahrzeugklasse, die zumeist auf kurzen Strecken bewegt wird, eher ungewöhnlich. Doch der getestete 90-PS-Selbstzünder zeigt sich leistungs- und durchzugsstark, laufruhig und erlaubt flinke Überholmanöver. Mit einem Praxisverbrauch von 4,8 Litern/100 km gehört er zu den sparsamen Mobilen im Lande.

Viel Platz bei einer Länge von unter vier Metern - da führt der Weg des Karosseriedesigners zwangsläufig in die Höhe. Und so wundert es auch nicht, dass der Fahrer schon mal korrigierend eingreifen muss, wenn ein kräftiger Seitenwind pustet. Aber alles in allem schlägt sich der Japaner gut für so einen kleinen Familienbegleiter. Die Lenkung ist präzise und der Geradeauslauf nicht zu beanstanden. Auch beim Fahrwerk haben die Ingenieure erfolgreiche Arbeit geleistet. Unebenheiten auf der Fahrbahn werden souverän weggefiltert, solange es nicht gerade über eine Buckelpiste geht.

Für einen Wagen dieser Größenordnung sind die Platzverhältnisse nicht zu beanstanden. Selbst auf der erhöhten hinteren Bank haben große Erwachsene genügend Kopffreiheit. Schlechter sieht es da mit den so nützliche Ablagen aus: Über dem nur schmalen Handschuhfach findet sich eine offene Ablage. Dort deponierte Gegenstände fliegen einem in der nächsten Kurve allerdings schnell um die Ohren. Auch in den Türen gibt es Fächer, leider passen keine großen Flaschen hinein.

Die Serienausstattung des Verso-S ist vergleichsweise bescheiden: Elektrische Fensterheber vorn und eine Zentralverriegelung sind zwar serienmäßig, für Klimaanlage und Audiosystem aber muss extra gezahlt werden. Das gilt auch für die Start-Stopp-Automatik.

Toyotas Familienzuwachs ist eine Kampfansage an Konkurrenten wie Kia Venga, Hyundai ix20, Opel Meriva und Citroën C3 Picasso. In der Minivan-Gemeinde ist es mit dem geräumigen Verso-S nun enger geworden.