Statistisch gesehen kracht es alle fünf Sekunden irgendwo auf deutschen Straßen. Verkehrsunfälle gehören bei der heutigen Verkehrsdichte leider zur alltäglichen und offenbar unvermeidlichen Nebenerscheinung der Mobilität. Ärgerlich nur, wenn scheinbar niemand den Vorfall beobachtet hat. Denn wer keine Zeugen benennen kann, droht nach einem Verkehrsunfall auf dem entstandenen Schaden, den Prozess- und Folgekosten sitzen zu bleiben.

Diese Situation entsteht nicht nur nach einer Fahrerflucht, sondern auch nach Unfällen, wenn Zeugen zwar alles beobachtet haben, aber einfach weiterfahren oder -gehen. Selbst wenn die Situation vermeintlich klar ist - ohne Zeugen ist sie es plötzlich nicht mehr, der Unfallgegner kann ungehindert alles anders und zu seinen Gunsten darstellen. Versicherungen verweigern nicht selten die Zahlung aufgrund der ungeklärten Sachlage oder verzögern sie zumindest.

Das Internetportal VRVZ (Verkehrsrecht-Verzeichnis) bietet Unfallopfern online die Möglichkeit, den Verkehrsunfall einfach und anonym ins Netz zu stellen, um Zeugen zu suchen und so ihre Unschuld zu beweisen. Melden sich Zeugen, wird das Unfallopfer zunächst von VRVZ informiert. Nachdem das Unfallopfer seine zuvor unter www.vrvz.de hinterlegten Kontaktdaten freigegeben hat, werden diese direkt an den Zeugen weitergeleitet. Die Plattform bedient derzeit Deutschland, Österreich und die Schweiz. Andere europäische Länder sollen folgen.