Der Suzuki Swift Sport im Abendblatt-Praxistest zeigt, dass er nicht so übermotiviert daherkommt, wie Polo GTI, Skoda Fabia RS oder Seat Ibiza Cupra.

Seit gut einem Jahr ist die aktuelle Version des beliebten Suzuki Swift auf dem Markt. Nun streift sich der eigentlich so brave Japaner den Trainingsanzug über und mimt den kleinen Krawallbruder. Das Ergebnis hört auf den Namen "Swift Sport" und ist ab Januar zu haben.

Zum Glück kommt der Asiate nicht so übermotiviert daher wie Polo GTI, Skoda Fabia RS und Seat Ibiza Cupra. Die nämlich pressen mit Turbo und Kompressoraufladung mächtige 180 PS aus gerade einmal 1,4 Litern Hubraum. Dem Swift Sport genügen 136 PS.

Rein äußerlich stellt das Sportmodell seine höhere Leistung dezent zur Schau, am auffälligsten sind der Dachspoiler, die zwei Auspuffendrohre und die 17-Zoll-Leichtmetallräder. Der Innenraum mutet da fast mehr auf Sport getrimmt an. Aluminium-Pedalerie, Sportsitze mit roten Steppnähten, silberfarbene Dekorelemente und mit Metallringen eingefasste Rundinstrumente findet man hier.

Vor dem Losfahren fällt zunächst die recht hohe Sitzposition auf. Motor gestartet, erster Gang eingelegt und das Triebwerk schiebt die Fuhre sofort an. Aus dem Stand lässt man da gern einmal die Reifen quietschen, doch richtig dynamisch los geht es danach trotzdem kaum. Um dem Namen Ehre zu machen, hätten die Ingenieure dem Antrieb gern etwas mehr Dampf einhauchen können. Wer es auf verwinkelten Bergstraßen oder gar auf der Rennpiste richtig krachen lassen will, muss das leicht und exakt schaltbare Sechsganggetriebe also recht häufig bemühen. So etwas quittiert der in Ungarn produzierte Flitzer allerdings mit einem Verbrauch von 8,5 bis 9,0 Litern auf 100 Kilometer, wohingegen bei normalem Fahrstil sieben Liter realistisch sind.

Das gegenüber dem Vorgänger auf mehr Stabilität hin überarbeitete Fahrwerk gibt sich noch immer eher komfortabel. Der flotte Swift ist aber recht handlich und lässt sich gehörig ums Eck zirkeln. Die geschwindigkeitsabhängig übersetzte Servolenkung arbeitet präzise. Unter dem Strich bleibt das Fazit: Wer einen sportlichen kleinen Flitzer mit komfortablem Fahrwerk und ordentlicher Ausstattung für überschaubares Budget sucht, ist mit dem Suzuki Swift Sport gut bedient. Geräumige Transporter gibt es woanders.