Zum Schutz vor Wildunfällen sollten Autofahrer im Herbst auf Landstraßen und in Waldgebieten nicht schneller als 60 bis 80 km/h fahren. Das empfiehlt der Deutsche Tierschutzbund. Bei diesem Tempo habe der Fahrer in der Regel noch die Möglichkeit, rechtzeitig zu bremsen, zu hupen und das Fernlicht abzublenden, damit die Tiere am Straßenrand einen Fluchtweg finden können. Nach Angaben des Tierschutzbundes werden jedes Jahr rund 200 000 Rehe und 20 000 Wildschweine auf Deutschlands Straßen getötet.

Im Herbst steigt das Risiko von Wildunfällen an, weil die Waldbewohner in dieser Zeit aus Nahrungsmangel häufiger den Futterplatz wechseln müssen, erläutern die Tierschützer. Eine zusätzliche Gefahr birgt nach ihrer Einschätzung die Umstellung auf die Winterzeit in der Nacht vom 29. auf den 30. Oktober: Pendler seien danach wieder verstärkt in der Dämmerung unterwegs, in der Wildtiere wie Rehe, Wildschweine, aber auch Igel, Marder oder Greifvögel besonders schlecht zu erkennen sind.

Ein Wildtier, das angefahren wurde, darf auf keinen Fall unversorgt am Straßenrand zurückgelassen werden. Verletzte Wildschweine, Füchse oder Rehe können sehr wehrhaft und unberechenbar sein. Es besteht die gesetzliche Verpflichtung, bei einem Wildschaden noch vor Ort die Polizei zu informieren. Wildtiere sind in den allermeisten Fällen allerdings so schwer verletzt, dass sie an ihren Verletzungen sterben oder getötet werden müssen.