Der Audi A5 erhält leichte optische Retuschen. Motorenpalette auf Direkteinspritzung und Turbotechnik umgestellt

Manche Formen sind schwer zu verbessern. Die Cola-Flasche zum Beispiel. Mit manchen Autos verhält es sich ähnlich. Meist fallen diese Ikonen jedoch in den Bereich Klassik, neuzeitliche Modelle sind in diesem Zusammenhang eher die Ausnahme. Eine davon heißt Audi A5. Das formschöne Coupé stammt aus der Hand von Walter de Silva und verzauberte schon 2007 bei seinem Debüt auf dem Genfer Autosalon das Publikum.

Der heutige Designchef des Volkswagen-Konzerns scheint bei diesem Modell - wieder einmal - den perfekten Strich gefunden zu haben. In wohl keinem anderen Großserienfahrzeug stecken so viel Emotionen und italienische Momente wie im Audi A5. Gibt es daran noch etwas zu verbessern? Wenig. Daher sind de Silvas ehemalige Audi-Kollegen im Zuge der A5-Modellauffrischung auch sehr behutsam mit dem optischen Erbe umgegangen. Lediglich Front und Heck haben Änderungen erfahren. Am auffälligsten dabei ist der Kühlergrill mit seinen jetzt oben abgeschrägten Ecken und dickeren Stegen. Geänderte Lufteinlässe, neue keilförmig geschnittene Scheinwerfer und mehr Profil in der Motorhaube lassen das A5-Gesicht flacher, breiter, aber auch aggressiver erscheinen.

Weil das Bessere des Guten Feind ist und Modetrends sich ändern, hat Audi dem A5 nicht nur neue Stoffe, Dekoreinlagen, Interieurfarben und mehr Chrom spendiert, sondern hat auch einige Bedienteile, das Lenkrad und den Automatikwählhebel geändert. Nicht minder umfangreich ist man unter dem Blech zu Werke gegangen. Alle Motoren - Benziner wie Diesel - sind nun Direkteinspritzer mit Turboaufladung und verfügen über eine Start-Stopp-Funktion und Bremsenergierückgewinnung. Bislang ist Audi der einzige Hersteller, der in diesem Bereich so konsequent vorgeht.

Debüt hat bei den Ingolstädtern ein komplett neu entwickelter Vierzylinder: der 170 PS starke 1.8 TFSI. Bei einer ersten Testfahrt überzeugt das Aluminiumaggregat mit geschmeidigem Lauf und souveränem Antritt, nicht zuletzt wegen des ungewöhnlich hohen Drehmoments von 320 Newtonmetern. Demgegenüber steht ein Normverbrauch von 5,7 Liter Super/100 km - ein Bestwert in diesem Segment. Daran nicht unwesentlich beteiligt ist die elektromechanische Lenkung, die in allen A5 zum Einsatz kommt. Sie ist direkt übersetzt, spricht dadurch spontan an und vermittelt gefühlsecht, was sich vorne unter den Rädern abspielt.

Auch im Bereich Assistenzsysteme und Infotainment legen die Bayern nach. Wie in Modellen von Mercedes und Volvo, so warnt jetzt auch im A5 ein Sensor den Fahrer, wenn er zu müde wird. Ebenfalls neu ist der Spurhalteassistent. Eine Kamera erkennt die Linien auf der Straße und greift, falls davon abgewichen wird, korrigierend in die Lenkung ein. Beim bekannten MMI-System ist die Bedienung vereinfacht worden und bei der Navigation hat der Kunde jetzt die Möglichkeit, über eine SIM-Karte online zu gehen, Google Earth zu nutzen und Mitfahrern einen WLAN-Hotspot zu bieten.

Bei den Preisen hält Audi sich zurück. So müssen für das A5 Coupé 2.0 TFSI nur 200 Euro mehr bezahlt werden als zuvor. Das Einstiegsmodell der Baureihe, der Sportback 1.8 TFSI startet bei 33 350 Euro und kann erstmals auch als Fünfsitzer bestellt werden. Das Coupé schlägt mit 34 200 Euro zu Buche, Open-Air-Freunde sind beim A5 Cabriolet mit 38 800 Euro dabei.