Der Ford Grand C-Max 2.0 TDCi im Abendblatt-Praxistest

Familienväter lieben es praktisch - und mit dem Grand C-Max gibt es für sie das passende Auto. Die Schiebetüren erleichtern den Zustieg auch in engen Parklücken und die Sitzlandschaft ist eine wahre Spielwiese für Raumgestalter. Denn gegenüber dem kurzen C-Max hat Ford beim großen Bruder noch mal nachgelegt: Mit wenigen Handgriffen kann man nicht nur die Sessel in der dritten Reihe versenken, sondern auch den Mittelplatz in der zweiten. Statt mühsam Sitze umzulegen und über die Kissen zu steigen, kommen die Hinterbänkler so bequem auf ihre Plätze.

Dazu gibt es eine ansprechende Materialauswahl und ein Design, das innen fast schon ein wenig zu mutig ist, weil insbesondere das Cockpit und das Lenkrad eher an ein Raumschiff als an ein Auto erinnern. Außerdem haben die Kölner bei der Ausstattung gehörig aufgeholt. So kann der Grand C-Max beispielsweise automatisch einparken, überwacht den toten Winkel, schaut mit einer Kamera nach hinten, lässt die Heckklappe elektrisch aufschwingen und bietet mit seinem großen Sony-Paket mehr Unterhaltungselektronik als manches Wohnzimmer.

Variabel konzipiert, gut ausgestattet und hübsch gezeichnet - das sind andere Großraumlimousinen auch. Aber schon bislang fuhr kein anderer Van so gut wie der C-Max. Und diesen Vorsprung hat man noch einmal ausgebaut: Ein strammes Fahrwerk, starke Motoren und eine aktive Drehmomentverteilung zwischen dem inneren und dem äußeren Vorderrad machen ihn zum Kurvenräuber unter den Kilometerfressern. Wo andere vor allem gemütlich über die Autobahn rollen, macht dieses Fahrwerk Lust auf die Landstraße. Ohne unkomfortabel und holprig zu werden, beißt sich der C-Max in jede Biegung, spurtet leichtfüßig auch durch enge Kurven.

Der 163-PS-Diesel gibt sich spurtstark und dank Start-Stopp-Automatik sogar halbwegs sparsam, ist kultiviert, kraftvoll und überraschend leise. Vehement und gleichzeitig dezent bringt er den Wagen deshalb in Fahrt, beschleunigt in 9,3 Sekunden auf Tempo 100, setzt sich mit mehr als 200 Sachen auf der linken Spur fest und taugt mit 6,8 Litern Praxisverbrauch zum Dauerläufer, der um die meisten Tankstellen einen großen Bogen macht.

Preise und Ausstattung

Den Ford Grand C-Max gibt es zum Grundpreis von 20 150 Euro mit 105-PS-Benziner, für Dieselkunden beginnt die Preisliste bei 22 250 Euro (95 PS). Die getestete 163-PS-Dieselversion kostet mindestens 26 850 Euro in der gehobenen "Trend"-Ausstattung.