Mithilfe der Nanotechnologie wird eine Änderung der Lack-Oberfläche möglich

Heute geht der Weg nur über eine Lackiererei - doch in Zukunft könnten Autos ihre Farbe auf Knopfdruck in Sekundenbruchteilen wechseln. "An entsprechenden Technologien wird gearbeitet", erklärt Michael Hilt vom Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung in Stuttgart. Nach einem Unfall könnte das Fahrzeug beispielsweise selbstständig sein Äußeres in einer Signalfarbe erstrahlen lassen. Möglich sei aber auch der "spontane Farbwechsel" per Knopfdruck durch den Fahrer.

Die Farbänderung wird durch wachsende Kenntnisse in der Nanotechnologie ermöglicht: Beim jetzt untersuchten Verfahren werden kleinste Teilchen dem Lack beigemischt, die auf einen elektrischen Impuls hin den Farbeindruck ändern könnten. "Die Materie ist im nanoskopischen Bereich heute besser denn je beschreibbar", sagt Hilt. Bis die Technologie für Hersteller und Kunden attraktiv wird, gibt es nach Auskunft des Wissenschaftlers allerdings noch einige Hürden zu nehmen: "Zum einen ist es vermutlich sehr kostspielig, davon hängt letztlich die Nachfrage aus der Industrie ab."

Eine weitere Herausforderung sei neben geeigneten Materialien und Produktionsverfahren noch die Beständigkeit entsprechender Lösungen im Alltag. "Sie müssen in der Praxis Feuchtigkeit, Witterungs- und Temperaturwechsel, Lichteinfluss und Steinschläge überstehen", dämpft Hilt die Erwartungen. Dass Autos mit wechselfarbigen Oberflächen in Serie gingen, sei frühestens in 15 Jahren zu erwarten.