Neuer Evoque ist nicht nur der leichteste Range Rover aller Zeiten, sondern gleichzeitig auch der sparsamste.

Gute Nachricht in Zeiten knapper Kassen: Mit dem neuen Range Rover Evoque halbieren sich die Einstiegskosten in die Markenwelt der Edel-Geländegänger. Für 33 100 Euro steht der Fünftürer in der Preisliste, 1000 Euro mehr kostet das dreitürige Coupé. Das ungewöhnliche Design soll vor allem eine jüngere und Lifestyle-orientierte Kundschaft zur Marke locken.

Der Evoque ist immerhin der mit Abstand leichteste Range Rover aller Zeiten, wenn man das Adjektiv leicht für 1,6 Tonnen Metall, Kunststoff, Glas, Holz und Leder tatsächlich für angebracht hält. Daraus resultiert allerdings eine spürbare Verbrauchsreduzierung. In der sparsamsten Version, dem 150 PS starken Einsteigermodell mit Handschaltung, kommt der Wagen im Normverbrauch mit 5,7 Liter Diesel/100 km aus. Noch weniger soll der Fronttriebler konsumieren: Nur 4,9 Liter gibt der Hersteller für die in wenigen Monaten verfügbare Basisversion an.

Mit geschmeidigen Gangwechseln und spontanen Reaktionen beim Beschleunigen überzeugt die Sechsstufenautomatik bei den ersten Testfahrten. Lediglich im mittleren Tempobereich scheint noch abschließendes Feintuning vonnöten, da die Schaltbox nicht immer die passende Fahrstufe erkennt. Die Geräuschdämmung ist sowohl beim Benziner (240 PS) als auch beim Diesel vorbildlich und den gehobenen Ansprüchen der Marke angemessen.

Beim Styling stellt der Evoque einen Sonderfall dar. Immerhin waren die schweren Geländewagen bisher auf eine strenge Kastenform abonniert, auch der Range Rover Sport stellte da keine wirkliche Abkehr vom Prinzip dar. Nun ist es den Designern gelungen, unter Wahrung der Identifikationsmerkmale Bodenfreiheit und Frontpartie einen modischen Keil auf die Räder zu stellen, der sich muskulös in den Wind stemmt. Die kühne Linienführung sieht schick aus, musste aber wegen der ansteigenden Gürtel- und der abfallenden Dachlinie mit kleinen Seitenfenstern und entsprechend eingeschränktem Ausblick nach hinten bezahlt werden.

Der Innenraum ist edel und mit Stil gestaltet. Die sportlich geformten Sitze gefallen ebenso wie das großzügig angelegte Cockpit, das ein wohnliches Raumgefühl schafft. Anstelle des früher für den Geländeeinsatz zuständigen Drehknopfes ist jetzt eine Funktionsleiste mit Tasten positioniert worden. Der Drehknopf ist, wie auch bei den Jaguar-Modellen, als Gang-Wahlschalter des Automatikgetriebes vorgesehen.

Die Lenkung hinterlässt einen souveränen Eindruck, die Servounterstützung ist wohl dosiert und vermittelt einen direkten Kontakt zur Straße. Trotz einer grundsätzlich eher dynamisch-sportlichen und straffen Auslegung des Fahrwerks bleibt der komfortable Markenanspruch gewahrt. Range Rover verzichtet übrigens bei diesem Modell auf das Angebot einer optionalen Luftfederung, wie sie bei den größeren Schwestermodellen anzutreffen ist.

An deren Ausstattungsniveau soll sich der Evoque aber orientieren. So steht eine Fülle von Individualisierungs-Möglichkeiten in der Preisliste, mit denen das 4,36 Meter lange Kompakt-SUV bis in Preisregionen jenseits der 50 000-Euro-Marke aufzurüsten ist. Die ansprechenden 20-Zoll-Alufelgen sind darin mit 1500 Euro noch der erschwinglichere Teil. Der Dreitürer mit 190-PS-Diesel in der Prestige-Konfiguration beispielsweise bietet u. a. Xenonscheinwerfer, einstellbare Innenraum-Beleuchtung sowie 380-Watt-Soundsystem und kostet 47 700 Euro.