Bei der Bedienung moderner Multimediatechnik wird der Fahrer extrem abgelenkt

Autos lassen sich heutzutage mit allerlei Multimediageräten ausstatten: Neben dem MP3-fähigen CD-Radio sind mittlerweile Navigation, Freisprecheinrichtung und sogar das Internet an Bord. So viel Technik birgt allerdings auch eine hohe Ablenkungsgefahr. Bestes Beispiel ist die Freisprecheinrichtung zum Telefonieren: Wer einen Gesprächspartner aus dem Telefonbuch seiner Mobilfunkanlage auswählt und anruft, benötigt dafür knapp 48 Sekunden. Dabei wechselt der Blick des Fahrers 25-mal zwischen Fahrbahn und Bedienungsbildschirm - ergab ein Test des Auto Clubs Europa (ACE) und der Universität Salzburg.

Ist man während des Anrufvorgangs gerade auf der Autobahn mit Tempo 130 unterwegs, wird so eine Fahrtstrecke von 1724 Metern zurückgelegt - mehr als die Hälfte davon im Blindflug. In der Folge registriert der Fahrer plötzlich auftretende Hindernisse erst spät oder gar nicht. Trotz modernster Technik und Bedienmöglichkeiten via Sprachbefehl lassen sich Multimediageräte im Auto nicht ohne einen gewissen Grad an Ablenkung bedienen. Selbst in teuren Fahrzeugen der Luxusklasse ist dieses Risiko nicht abschaltbar.

Der Test hat offenbart, dass Autofahrer teils extrem abgelenkt werden. Selbst das simple Einstellen eines Radiosenders gestaltet sich teilweise problematisch. Gründe für diese Gefahr: zu kleine Symbole, zu viel Text auf dem Bildschirm, keine intuitive Bedienung. Hier besteht nach Experteneinschätzung eindeutig Nachholbedarf.