Unfallforscher warnen vor Gefahren und fordern ein Tempolimit von 30 km/h

Zweiräder mit Elektroantrieb sind für immer mehr Deutsche eine Alternative zum Auto: 30 Prozent von ihnen zeigen Interesse am Kauf eines Elektrorollers, 26 Prozent können sich die Anschaffung eines Elektrofahrrads vorstellen. Dies sind Ergebnisse einer Studie unter 1000 Autofahrern. Die Auswertung nach Altersgruppen zeigt, dass sich für Elektroroller eher jüngere, für Elektrofahrräder eher ältere Menschen interessieren.

Für dieses Jahr prognostizieren die Marktforscher hohe Wachstumsraten vor allem bei Elektrofahrrädern. Die Zahl der 2010 verkauften rund 200 000 Elektrobikes dürfte in diesem Jahr deutlich übertroffen werden. Die Autoindustrie reagiert auf den anhaltenden Trend: So erweitert die Kleinwagenmarke Smart ihre Produktpalette ab 2012 um ein Elektrofahrrad und einen Elektroroller. Auch Peugeot hat entsprechende Angebote im Programm.

Unfallforscher warnen indessen vor den erhöhten Risiken durch Elektrobikes. Mit einer Geschwindigkeit von bis zu 45 km/h seien sie eine Gefahr für Nutzer und andere Verkehrsteilnehmer. Die Experten fordern eine Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h, maximal 500 Watt Leistung für den Motor, Versicherungskennzeichen, Mofa-Prüfbescheinigung und verstärkte Bremsen.

Auf ein anderes Problem macht der Deutsche Blinden- und Sehbehinderten-Verband aufmerksam: Neben Elektroautos seien auch strombetriebene Zweiräder eine Gefahr für blinde Menschen, weil sie schnell und annähernd geräuschlos unterwegs sind.