Daimler bietet die aufgefrischte E-Klasse mit neuen Motoren und deutlich geringeren Verbrauchswerten an

Man höre und staune: "Das ist unsere Antwort auf die jüngsten Angebote aus Ingolstadt", sagt Michael Krämer, Baureihenleiter bei Mercedes-Benz für die E-Klasse. Vor wenigen Jahren noch wäre so ein Satz aus dem Munde eines Daimler-Managers völlig undenkbar gewesen. Doch tatsächlich hat Audi gerade erfolgreich die neue A6 Limousine eingeführt. Höchste Zeit für Mercedes, auch seiner E-Klasse ein entsprechendes "First-class-Upgrade" zu gönnen.

Das betrifft allerdings nicht das Äußere der Modellreihe, sondern konzentriert sich auf den Innenraum und die Antriebspalette des schwäbischen Erfolgsmodells. So werden beispielsweise die Fahrstufen des Automatikgetriebes 7G-Tronic Plus künftig mit einem Wählhebel an der Lenksäule eingelegt. Alternativ geht es auch mit Schaltwippen am Lenkrad. Die großen Änderungen aber finden unter dem Blech statt.

Um weiterhin "die Spitze in der automobilen Business-Klasse zu markieren", wie Entwicklungschef Thomas Weber es formuliert, sind Motoren und Antriebsstränge aus den höheren Modellversionen in die E-Klasse transplantiert worden. So fährt nun auch die E-Klasse mit den neuen V6- und V8-Benzinern, die 2010 in der S-Klasse debütiert haben, womit nun alle Benzin- und Dieselmotoren im image- und gewinnträchtigsten Modell der Marke über die Direkteinspritzung verfügen.

Besonders effektives Beispiel dafür ist der E 350 Blue Efficiency (53 044 Euro), wo ein auf 306 PS erstarkter V6-Benziner - zumindest auf dem Rollenprüfstand - Verbrauchswerte erreicht, die 20 Prozent unter denen des Vorgängers liegen. Im Normschnitt gibt Mercedes einen Verbrauch von 6,8 bis 7,0 Liter Super an, auf ersten Ausfahrten mit schnellen Landstraßen- und Autobahnabschnitten sind es gut zwei Liter mehr gewesen. Nach schwäbischer Lesart gehört die Limousine damit aber zum "verbrauchsgünstigsten Benzinmodell seiner Leistungsklasse". Das gleiche Etikett klebt nun auch auf dem E 500 Blue Efficiency (68 633 Euro), der statt eines Saugmotors nun erstmals mit Biturbo-Aufladung vorfährt. Trotz geringerem Hubraum von nur noch 4,6 Litern (bisher 5,5 Liter) entwickelt der Achtzylinder mehr Leistung (408 statt 388 PS). Zugleich ist der Normverbrauch um rund 17 Prozent von 10,8 auf 8,9 Liter Super gesunken.

Doch auch mit nur vier Zylindern gelingt der E-Klasse ein überzeugender Auftritt. Zumindest wenn sie so souverän zu Werke gehen wie im E 250 Blue Efficiency (45 844 Euro). Dessen 204 PS werden - wie auch in den stärkeren Versionen - vom unmerklich schaltenden Automatikgetriebe 7G-Tronic Plus umgesetzt. Dieses ist nicht nur sehr komfortabel zu bedienen, es soll auch noch zu niedrigeren Verbräuchen beitragen. Gleiches gilt für das Stopp-Start-System, mit dem alle Vierzylinder ausgerüstet sind.

Besonders effizient wirkt die Maßnahme bei den drei Vierzylinder-Dieselmotoren, die sich im Leistungsspektrum von 136 bis 204 PS bewegen und sowohl serienmäßig via Sechsgang-Getriebe oder mit optionalem 7G-Tronic-Automatik Norm-Fabelwerte um fünf Liter Kraftstoff realisieren. Als effizientesten Diesel seiner Klasse bezeichnet Mercedes hier den E 250 CDI mit 204 PS (45 487 Euro), der zwischen 5,0 und 5,3 Liter benötigen soll. Insgesamt stellt das E-Klasse-Motorenprogramm damit 16 Modellversionen, die weniger als 160 Gramm CO2 pro Kilometer in die Umwelt pusten, sechs unterbieten sogar die 140-Gramm-Grenze.