Sensoren und Infrarot-Kamera spüren Tiere am Straßenrand auf und warnen den Fahrer

Mit einem neuen Assistenzsystem will Volvo künftig Autofahrer vor Wildunfällen schützen. Dafür entwickeln die Schweden ihre Fußgängererkennung mit Notbremsfunktion weiter: In wenigen Jahren soll das System nicht nur Menschen, sondern auch Rehe und andere Tiere am Straßenrand erfassen können. 20 Menschen sind im vergangen Jahr auf deutschen Straßen bei Wildunfällen ums Leben gekommen, rund 2650 wurden verletzt.

Um Kollisionen mit Wild zu vermeiden, scannt das System mit Radarsensoren und einer Infrarot-Kamera den Gefahrenbereich vor dem Fahrzeug. Erkennt die Elektronik dort ein Tier, ertönt ein Warnsignal. Reagiert der Fahrer trotz eines drohenden Zusammenstoßes nicht, leitet das Assistenzsystem automatisch eine Notbremsung ein. So sollen sich viele Unfälle komplett verhindern oder zumindest in ihrer Schwere mindern lassen. Der Wildunfall-Assistent funktioniert bei Tageslicht und Dunkelheit. Voraussichtlich wird das System zunächst nur größere Tiere wie Rot- oder Dammwild erkennen. Schritt für Schritt soll die Bildanalyse dann aber auch auf andere Tierarten erweitert werden.

Mehrere Hersteller arbeiten an dieser Technik. BMW hat ein Forschungsprojekt mit aktiven Suchscheinwerfern vorgestellt, die von einer Infrarot-Kamera gesteuert werden. Die Leuchten strahlen zunächst nur Fußgänger am Straßenrand an, um den Fahrer auf sie aufmerksam zu machen. Eine Tiererkennung ist dann in einem zweiten Entwicklungsschritt vorgesehen.