Für Freunde klassischer Autos ein Pflichttermin: Am 26. Mai zeigen sich 180 Teilnehmer der Rallye Hamburg-Berlin an der Fischauktionshalle.

Da erwartet die Zuschauer an der Elbe ein nicht eben alltägliches Spektakel: Anlässlich der Oldtimer-Rallye Hamburg-Berlin begegnen am Donnerstag, 26. Mai, mehr als 180 Old- und Youngtimer einem legendären Ozeanriesen. Auftakt zur Veranstaltung mit der Möglichkeit für Zuschauer, einen Blick auf die automobilen Schätze zu werfen, ist an der historischen Fischauktionshalle im Hamburger Hafen. Und genau dort passiert am Vormittag des ersten Rallyetages mit der "Queen Mary 2" eines der weltweit schönsten und größten Passagierschiffe auf seinem Weg zum Kreuzfahrtterminal die Parade der sehenswerten Fahrzeuge.

Bereits zum vierten Mal machen sich die mindestens 20 Jahre alten Autos auf den Weg von der Hanse- in die Hauptstadt. Drei Tage lang, bis zum 28. Mai, geht es auf den schönsten Nebenstraßen Norddeutschlands von der Elbe an die Spree. Die Rallye, die ganz unter dem Motto "Reisen statt Rasen" steht, wird von der Zeitschrift "Auto Bild Klassik" veranstaltet und führt in diesem Jahr durch sechs Bundesländer.

Das Teilnehmerfeld setzt sich zusammen aus allen Teilen der Republik, besteht aus gut betuchten Hobbyfahrern und autoaffinen Normalverbrauchern, aus Sammlern und Liebhabern, aus Prominenten und Studenten. Zugesagt haben in diesem Jahr unter anderem die Schauspieler Jürgen Vogel und Ralph Herforth, Regisseur Sönke Wortmann und Eiskunstläuferin Katarina Witt. Dazu gesellen sich die Rennfahrer Leopold Prinz von Bayern, Ellen Lohr sowie die Rallye-Legenden Rauno Aaltonen und Christian Geistdörfer.

Auf die Strecke gehen Fahrzeuge aus sieben Jahrzehnten, ältester Wagen ist ein Hispano Suiza mit dem Baujahr 1921. Leistungsstärkster Teilnehmer ist ein Aston Martin V8 Volante mit 485 PS. Am anderen Ende der Leistungsskala findet sich ein BMW 3/20 aus dem Jahr 1933 mit lediglich 20 Pferdestärken. Spitzenreiter in der Hubraumwertung ist ein Bentley 3/8 mit mehr als acht Litern. Der Citroën 2 CV dagegen begnügt sich mit lediglich 435 Kubikzentimeter Hubraum. Insgesamt sind bei der Veranstaltung 64 verschiedene Automarken vertreten.

Eigentlicher Start der Rallye ist der Prolog durch Hamburg und das niedersächsische Umland. Am 26. Mai um 14 Uhr setzt sich die Karawane an der Fischauktionshalle in Bewegung. Über Allermöhe und Neuengamme geht die Fahrt durch die Orte Rönne, Stove und Drage bis nach Winsen/Luhe. Gegen 15 Uhr werden die Fahrzeuge dort auf dem Schlossplatz erwartet. Über die Winsener Ortsteile Stöckte und Hoopte geht es wenig später an der Elbe entlang über Fliegenberg, Over und Bullenhausen zurück nach Hamburg bis zur Firma Unikai. Dort soll das erste Fahrzeug gegen 16 Uhr eintreffen. Zuschauer haben entlang der Strecke ausreichend Gelegenheit, einen Blick auf das Fahrerfeld und die zusammen rund 25 000 PS starke Autoflotte zu werfen. Da mit einer halben Minute Zeitabstand gestartet wird, dürfte zwischen erstem und letztem Teilnehmer eine Zeitspanne von mehr als eineinhalb Stunden liegen.

Der zweite Rallyetag (27. Mai) und damit die zweite Etappe beginnt ebenfalls an der Fischauktionshalle (8.00 Uhr) und führt über Trittau und durch die Lübecker Altstadt nach Schönberg, bevor die Teilnehmer in Boltenhagen in der Mecklenburger Bucht das erste Etappenziel des Tages an der Ostsee finden. Nach einer Pause startet die dritte Etappe, bei der die Fahrer unter anderem die historische Altstadt Wismars, die Sternberger Seenlandschaft und den Luftkurort Malchow passieren. Zieleinlauf der dritten Etappe ist auf dem Marktplatz von Land Fleesensee. Dort beginnt am Sonnabend, 28. Mai, auch die vierte Etappe. Stationen sind dabei der Nationalpark Müritz, Neustrelitz, Feldberg, Templin und das Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin. Etappenziel ist das Driving Center in Groß Dölln in der Schorfheide.

Auf dem ehemaligen Militärflughafen treffen Rallyeteilnehmer und Besucher auf den größten einmotorigen Doppeldecker der Welt, die Antonow AN-2, und die legendäre Junkers Ju 52. Die Legende der Lüfte feiert in diesem Jahr ihren 75. Geburtstag. Bei der fünften und letzten Etappe schließlich rollen die Traumwagen unter anderem durch Marienwerder, Bernau bei Berlin und Hohen Neuendorf. Zieleinlauf für die große Klassiker-Familie ist im Meilenwerk Berlin. Ihren Abschluss findet die 700 Kilometer lange Rallye beim Galaabend mit Siegerehrung im Hotel Grand Hyatt am Potsdamer Platz.