Auf der Automesse in Shanghai geben die Schwden mit der Studie Universe den Ausblick auf ein künftiges Top-Modell

Länge läuft - nirgendwo weiß man das besser als in China. Nicht umsonst werden dort schon kleine Limousinen wie der BMW Dreier oder der Audi A4 mit gestrecktem Radstand angeboten. Auch Volvo folgt nun verstärkt diesem Trend. Denn nicht erst seit die Schweden vom chinesischen Geely-Konzern aus dem Ford-Imperium herausgekauft worden sind, bieten sie im Reich der Mitte eine Langversion des Modells S80 an. Doch dem neuen Eigentümer ist das offenbar nicht genug.

Er will zumindest beim Heimspiel auf der Automesse in Shanghai mit Konkurrenten wie Mercedes, Audi oder BMW mithalten und rollt deshalb die Studie "Universe" ins Rampenlicht. Beinahe barock gezeichnet, stolze 4,94 Meter lang und mit glatten drei Meter Radstand zeigt sie, wie sich die Chinesen zum Beispiel einen S100 wünschen könnten. "Das Volvo Concept Universe gibt einen Ausblick darauf, was von unserem zukünftigen Top-Modell bei den Limousinen erwartet werden kann", kommentiert der neue Markenchef Stefan Jacoby die luxuriöse Vision.

Während Volvo zur Technik noch keine Angaben macht, weil die Studie überhaupt keinen Motor hat, schwelgen die Schweden bereits ausgiebig im neuen, ungewöhnlich runden Design mit der coupéartigen Dachlinie und dem üppigen Innenraum. Den betritt man durch zwei gegenläufig angeschlagene Türen ohne störende B-Säule, die den Weg freigeben zu vier bequemen Sitzschalen. Was man anfasst, soll sich nach feinster Handwerkskunst anfühlen, verspricht Designer Peter Horbury. Die Materialauswahl ist edel und weitgehend traditionell. Nicht umsonst gibt es an Schaltknauf und Lenkradkranz sogar chinesische Porzellanmalerei.

Ob und wann dem Universe einmal ein S100 folgen wird, bleibt noch ein gut gehütetes Geheimnis. Sollte der Luxusliner in Serie gehen, dann hätten die Schweden bei der Materialbeschaffung freie Auswahl. Wer die Plattform liefert und vielleicht sogar einen modernen Antrieb etwa mit einem Hybridbaustein beisteuert, ist längst nicht ausgemacht. "Seit wir nicht mehr zu Ford gehören, können wir uns überall umschauen und das jeweils Beste auswählen", sagt ein Volvo-Sprecher.