Audi-Forschungsprojekt soll das Wohlbefinden auf langen Autobahnstrecken verbessern

Im fahrenden Auto lesen oder arbeiten zu können, ohne dass der Magen rebelliert - das ist das Ziel eines neuen Forschungsprojektes von Audi. Mit einem aktiven Fahrwerk will der Hersteller auf längeren Autobahnetappen bei Kurvenfahrten die Querkraft minimieren und dadurch verhindern, dass Mitfahrern übel wird.

Die Entwickler haben das Fahrwerk eines Prototyps so modifiziert, dass die Karosserie an jeder Ecke um jeweils fünf Zentimeter angehoben oder abgesenkt werden kann. Binnen weniger Millisekunden neigt sich der Wagen in Kurven und wirkt so der Fliehkraft entgegen, erläutert Projektleiter Michael Bär. Gesteuert wird das System von einer Elektronik und der Videokamera des Spurführungsassistenten.

Warum Passagieren in einem Auto beim Lesen übel werden kann, erklärt der Projektleiter so: "Wenn das Gesehene, also zum Beispiel das ruhige Buch, nicht mit Gefühltem wie der Bewegung des Autos übereinstimmt, beginnt der Körper bei vielen Menschen zu rebellieren." Mit dem Ausgleich der Querkraft bringen die Entwickler Gesehenes und Gefühltes in Einklang und sorgen dadurch für Entspannung in der Magengegend. Erste Praxistests haben laut Bär gezeigt, dass das System funktioniert: "30 Testpersonen mussten während der Fahrt stundenlang im Auto arbeiten, und keinem wurde dabei schlecht."

Bis es die Technologie zu kaufen gibt, wird es aber eine Weile dauern, sagt der Projektchef. "Noch ist das ein reines Forschungsprojekt."