Verbrauch beim neuen Peugeot 308 sinkt unter die Vier-Liter-Marke. Damit führt er die Kompaktklasse an

Zugegeben, einen leidenschaftlichen Franzosen stellt man sich anders vor. Doch was dem Peugeot 308 vielleicht an Charme und Esprit fehlt, das kompensiert er mit deutschen Tugenden wie Präzision und Wertigkeit. Und jetzt, nach rund 930 000 Exemplaren und knapp vier Jahren, kommt mit der Modellpflege zum 7. Mai noch eine weitere hinzu: die Sparsamkeit.

Denn wenn er den VW Golf als ewigen Ersten schon in der Zulassungsstatistik nicht erreichen kann, will er wenigstens an der Tankstelle an ihm vorbeifahren und schlägt ihn deshalb bald mit seinen eigenen Waffen. Eine intelligente Start-Stopp-Automatik, eine dezente Fastenkur und eine optimierte Aerodynamik drücken den CO2-Ausstoß bestenfalls auf 98 g/km exakt ein Gramm unter den Referenzwert des Golf BlueMotion. Die Preise ändern sich durch den Feinschliff und die technische Aufrüstung kaum. Sie beginnen künftig bei 17 050 Euro für den Fünftürer, 18 250 Euro für den Kombi und 25 950 Euro für das Cabrio.

Möglich macht den Sparkurs eine neue Start-Stopp-Automatik der Franzosen, die im 308 mit einem 1,6-Liter-Diesel von 112 PS und erstmals auch mit Handschaltung kombiniert wird. Sie arbeitet deutlich komfortabler als konventionelle Systeme, schaltet den Motor an der roten Ampel bereits ab, während das Auto noch mit Tempo 20 rollt, und wirft ihn bei Grün schneller wieder an. Das ist nicht nur eleganter als bei Golf & Co., sondern auch effizienter: So spart sie in der Praxis bis zu 15 Prozent Sprit, verspricht der Hersteller. Damit der Spareffekt auch psychologisch zum Tragen kommt, führt eine Anzeige im Bordcomputer genau Buch über die Zeit, in der der Motor abgestellt bleibt. So kommen im Stadtverkehr bei einer halben Stunde Fahrt schnell fünf Minuten Stoppzeit zusammen.

Auch auf dem Prüfstand zahlt sich die Technik aus und bringt je nach Getriebevariante einen Vorteil von 0,2 bis 0,4 Liter. Weil zudem das Fahrzeuggewicht um 25 Kilogramm gesenkt wurde, spezielle Leichtlaufreifen aufgezogen sind und die Ölpumpe bedarfsgerecht arbeitet, sinkt der Verbrauch auf bis zu 4,0 Liter/100 km. Wenn im Sommer das Sparmodell mit aktiver Klappensteuerung im Kühlergrill, tiefer gelegtem Fahrwerk und noch sparsameren Reifen kommt, ist die Version mit automatisiertem Schaltgetriebe sogar mit 3,7 Litern zufrieden und macht den 308 mit einem CO2-Ausstoß von 98 g/km zum Saubermann in seiner Klasse.

Neben dem Spardiesel haben die Franzosen sieben weitere Aggregate im Programm: Es gibt noch drei Selbstzünder vom 1,6-Liter mit 98 PS über den 2,0-Liter mit künftig 150 statt 140 PS bis zum 2,0-Liter mit 163 PS, der allerdings dem Cabrio vorbehalten ist. Außerdem montiert Peugeot vier unveränderte Benzinmotoren mit 1,4 oder 1,6 Liter Hubraum und 98 bis 200 PS. So erreicht der schnellste 308 immerhin 205 km/h, und selbst der stärkste ist mit 6,9 Litern zufrieden.

Zwar lag der Fokus der Franzosen auf der Effizienz. Doch ein bisschen mehr Eleganz kann schließlich auch nicht schaden. Deshalb haben sie nicht nur im Innenraum etwas höherwertige Materialien verwendet, sondern vor allem die Frontpartie überarbeitet. Die Scheinwerfer funkeln nun ein wenig brillanter, der Kühlergrill ist weniger vorlaut und die Motorhaube hat mehr Kontur. Außerdem gibt's jetzt auch für den 308 ein Tagfahrlicht, das gut zum Klimakurs passt - es brennt mit sparsamer LED-Technik.