Mithilfe der Digitaltechnik können Unbefugte die Kontrolle über ein Fahrzeug bekommen

Autos können über eine Kommunikationsschnittstelle aus der Ferne fremdgesteuert werden - haben jetzt US-Wissenschaftler festgestellt. Demnach lässt sich über Infotainment-Systeme wie OnStar von General Motors und das Ford-System Sync erschreckend einfach die Kontrolle über den Bordcomputer und das gesamte Fahrzeug übernehmen. Somit ist der Zugriff auf sicherheitsrelevante Funktionen wie die Bremsen oder die Zentralverriegelung möglich.

Möglich werden soll das über das drahtlose Computersystem, das zum Hochladen von Audio-Codes oder für das automatische Absetzen eines Notrufs bei Unfällen benutzt wird. Auch Bluetooth-Freisprecheinrichtungen für das Mobiltelefon öffnen dem digitalen Car-Napping demnach Tür und Tor. Auf dieses Phänomen gestoßen sind die Forscher bei der Untersuchung der Fälle von Bremsversagen bei Toyota-Fahrzeugen in den USA. Die gute Nachricht: Die Schwachstelle der Digitaltechnik wird nicht auf Anhieb jeder Autoknacker nutzen können. Experte Stefan Savage: "Das ist nichts, was man mal eben in seiner Garage machen kann."

Dem pflichten Hersteller wie Ford bei. Aber auch sie wissen um die Risiken ihrer an sich segensreichen Kommunikationstechnik. "Wir arbeiten daher fortlaufend daran, die Sicherheit unserer Systeme zu verbessern. Bei Sync sind zudem Infotainment und Bordelektronik bewusst als getrennte Systeme angelegt", so ein Ford-Sprecher. Bislang sei kein einziger Fall von digitalem Car-Napping bekannt.