Beim neuen Subaru Trezia 1.4 D verzichtet der weltgrößte Hersteller von Allrad-Pkw zum ersten Mal auf den 4x4-Antrieb

Seit 1998 der skurrile Bonsai-Bus Libero vom Markt genommen wurde, hat Subaru die Familienväter unter den Kunden sträflich ignoriert. Klar, mit gehobenem Gehalt hat es vielleicht für einen Legacy Kombi gereicht, und der Kofferraum des Forester ist auch nicht gerade von schlechten Eltern. Doch im nach wie vor boomenden Segment der kleinen Raumkreuzer mussten die Japaner bislang passen.

Mit der Hilfe von Konzernmutter Toyota ist es damit nun aber endlich vorbei: Denn jetzt ist der neue Trezia im Handel. Er ist ein Klon des Verso S, für den Subaru gleich zwei wichtige Prinzipien über Bord wirft: Zum ersten Mal in Deutschland haben sie dort jetzt ein Auto ohne Boxer-Motor im Programm, und zum ersten Mal verzichtet der weltgrößte Hersteller von Allrad-Pkw auf den 4x4-Antrieb.

Das ist kein Schaden. Schließlich soll das Auto nicht an Förster, sondern vor allem an junge Familien verkauft werden. Der 3,99 Meter lange Minivan bietet viel Platz auf kleiner Fläche. Man kann dank der erhöhten Sitzposition bequem einsteigen, hat einen guten Aus- und Überblick und bei 2,55 Metern Radstand in beiden Reihen genügend Freiraum für Beine, Schultern und Kopf. Dazu gibt es einen Kofferraum von respektablen 429 Litern, der sich mit zwei Handgriffen erweitern lässt. Außerdem hat der Fünfsitzer im besten Fall knapp zwei Dutzend Ablagen, in denen sich wirklich aller Kleinkram des täglichen Bedarfs verstauen lässt. Schade nur, dass sich das gesamte Interieur so grau präsentiert wie ein verregneter Apriltag und dem Design ein wenig der Pfiff fehlt.

In Fahrt bringt das kleine Raumwunder ein Diesel mit 1,4-Litern Hubraum und 90 PS. In der Stadt ist man damit flott unterwegs. Bis Tempo 100 braucht er aber 12,1 Sekunden und bis zur Spitze von 175 km/h ein bisschen Geduld. Der Motor ist leise und der weit hoch gesetzte Schaltknüppel flutscht nur so durchs Sechs-Gang-Getriebe. Der durchschnittliche Testverbrauch liegt bei 5 bis 5,5 Litern. Die Ausstattung ist mit sieben Airbags, Radio- und Klimaanlage so üppig, dass Subaru sich sogar eine selbstbewusste Preispolitik erlauben kann. Im Vergleich zum weitgehend baugleichen Toyota muss der Kunde einiges drauflegen.

Preise und Ausstattung

Für die Dieselversion des Trezia sind mindestens 18 100 Euro fällig. Die Ausstattung Active umfasst unter anderem Radio und Klimaanlage. Für 19 650 Euro gibt es den Trezia als Comfort zusätzlich u.a. mit LM-Felgen. Der Benziner ist ab 16 200 Euro zu haben.