Rotkehlchen und Orgelpfeifen sollen bei Tunnelbrand den richtigen Weg weisen

"Nichts wie raus aus dem Auto!" So lautet die wichtigste Überlebensstrategie bei Tunnelbrand. Leider, so zeigen tragische Unglücksfälle, machen Rauch und Lärm die Orientierung schwer. Hinzu kommt, dass sich viele Autofahrer im Pkw sicher fühlen. Sie bleiben viel zu lang im Fahrzeug, das schnell zur Falle werden kann. Daher müssen die Insassen im Notfall so schnell wie möglich aus ihrem Pkw gelockt und zum nächsten Notausgang geleitet werden.

Eine gute Möglichkeit dazu bietet der über Lautsprecher verbreitete Vogelgesang des Rotkehlchens, wie ein Experiment der Universität der Bundeswehr München zeigte. Viel Theaterrauch und Lärm aus der "Konserve" sollten das Szenario in einem Bunker dabei möglichst real erscheinen lassen. Tieferer Sinn der wissenschaftlichen Übung ist die Frage gewesen, wie die Evakuierung der Menschen optisch und akustisch unterstützt werden kann. Und wie sie zum Aussteigen aus ihren Autos bewegt werden können. Die Wissenschaftler stellten fest, dass der Bass-Klang "Sägezahn" und ein dunkler Ton aus der Orgelpfeife dabei am erfolgreichsten sind. Im nächsten Schritt müssen die Flüchtenden zu den Notausgängen "gelockt" werden. Als besonders geeignet hat sich die Singstimme "Hier her" in Verbindung mit dem Lockgesang des Rotkehlchens erwiesen. Mit dieser Methode könnten selbst ältere Tunnel nachgerüstet werden. Wichtig, denn bei einer Internet-Befragung sagten 16 Prozent der Befragten, sie würden bei Feuer und Rauch im Tunnel im Fahrzeug bleiben.