Moderne Verkehrszeichen-Assistenten erweisen sich im Test häufig noch als unzuverlässig

Auf Assistenzsysteme zur automatischen Verkehrszeichen-Erkennung sollten sich Autofahrer besser nicht verlassen. Zu diesem Ergebnis kommt die Zeitschrift "Auto Bild" in ihrer aktuellen Ausgabe nach Tests mit sechs entsprechend ausgestatteten Pkw-Modellen. Denn häufig "lesen" die Kameras nach Erfahrung der Tester die Schilder falsch, sie heben Tempolimits zu früh auf und ignorieren zeit- oder streckenbezogene Verkehrsinformationen.

Unterwegs waren die Tester mit den Fahrzeugen Audi A8, 7er BMW, Mercedes S-Klasse und CLS, VW Phaeton und Opel Astra Sports Tourer. Der Verkehrszeichen-Assistent im BMW habe in einer geschlossenen Ortschaft bei erlaubten 50 km/h Tempo 100 empfohlen, berichtet die Zeitschrift. Und der Audi habe den Fahrer mit 50 km/h durch eine Tempo-30-Zone vor einem Kindergarten geschickt, heißt es im Bericht. Ähnliche Erfahrungen machte "Auto Bild" mit den übrigen Testwagen: Mitten in Baustellen hätten deren Displays plötzlich freie Fahrt angezeigt oder auf Autobahnetappen variable Schilder ignoriert. Das sehr deutlich lesbare Aufhebungszeichen am Ende einer Tempo-120-Zone zum Beispiel konnte der VW Phaeton nicht sauber entschlüsseln.

Die Autohersteller sichern sich durch die Bank gegen Ungenauigkeiten ab, indem sie in der Betriebsanleitung darauf hinweisen, dass der Verkehrszeichen-Assistent nur zur Unterstützung des Fahrers dient. Dabei sind die Systeme nicht gerade billig: Je nach Hersteller kosten sie bis zu 2440 Euro extra.

Und so funktioniert die Technik: Eine Kamera im Fuß des Innenspiegels "beobachtet" die Straße und gleicht Bilder mit gespeicherten Daten im Navigationssystem ab. Wird dabei ein Schild mit Geschwindigkeitsbeschränkung am Straßenrand aufgenommen und mithilfe des Rechners als gültiges Limit identifiziert, taucht im Cockpit ein entsprechendes Symbol beziehungsweise Piktogramm auf.