Der Stickoxid-Belastung durch Autoabgase rückt die Bundesanstalt für Straßenwesen jetzt mit einem Pilotprojekt zu Leibe. Zu diesem Zweck ist jetzt die Beton-Lärmschutzwand an einem einen Kilometer langen Teilstück der Autobahn A 1 nördlich von Osnabrück mit Titandioxid beschichtet worden.

Dieser Spezialanstrich soll die Fähigkeit besitzen, durch eine chemische Reaktion namens Photokatalyse die beim Verbrennen von Diesel oder Benzin entstehenden Schadstoffe zu neutralisieren. Schädliche Stickoxide könnten durch Titandioxid-Partikel, die als Farbe auf die Betonwand aufgetragen werden, in Nitrat umgewandelt werden. Dieser Stoff, so die Hoffnung von Forschern der Universität Kassel, könnte anschließend mit dem Regen einfach abgewaschen werden und soll dabei keine Umweltschäden anrichten.

Durch technische Forschritte wie die Katalysatortechnik wurden die Stickoxid-Emissionen von Autos in den vergangenen 25 Jahren deutlich reduziert. Dennoch stoßen Pkw und Diesel-Lkw hierzulande immer noch rund eine halbe Million Tonnen Stickoxide pro Jahr aus. Diese Umweltgifte gefährden besonders die Gesundheit von Kindern und älteren Menschen. Zudem sind sie auch für die Schädigung der Ozonschicht mitverantwortlich.

Im Rahmen des Projekts soll jetzt die Schadstoffkonzentration über einen mindestens zwei Jahre langen Zeitraum mit der Belastung an einem benachbarten Standort ohne beschichtete Wand verglichen werden.