Modellgepflegte Mercedes C-Klasse rollt kommende Woche zu den Händlern. Neun Motoren stehen zur Auswahl

Da gibt sich Dieter Zetsche ungewohnt bescheiden: "Andere würden wahrscheinlich von einem neuen Auto sprechen", sagt der Mercedes-Chef mit Blick auf die C-Klasse. "Doch für uns war das nur eine Modellpflege." Aber was für eine: Mit über 2000 Teilen haben die Schwaben diesmal mehr geändert als je zuvor. Aus gutem Grund. Schließlich ist die kleinste Limousinen-Baureihe das größte Erfolgsmodell von Mercedes und hat die Pflege ganz besonders verdient.

Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Wenn die runderneuerte C-Klasse am 26. März zu kaum veränderten Preisen ab 32 695 Euro in den Handel kommt, ist sie nicht nur optisch aufgefrischt, sondern auch technisch aufgerüstet. Optimierte Motoren, verbesserte Getriebe und mehr Assistenzsysteme machen Limousine und Kombi effizienter und intelligenter denn je und bieten mit etwas mehr Luxus und Finesse einen Hauch von S-Klasse.

Zu erkennen ist der neue Jahrgang an den neu geschnittenen Scheinwerfern und der stärker gepfeilten Motorhaube, die nun als Diätmaßnahme aus Aluminium gepresst wird. Dazu gibt es vorn wie hinten neue Schürzen und ein wenig frische Schminke für die Rückleuchten. Doch spätestens hinter dem Lenkrad wähnt man sich tatsächlich in einem neuen Modell. Schließlich haben die Schwaben ein komplett neues Armaturenbrett eingebaut und damit zum Beispiel den ausfahrbaren Klappmonitor für die Navigation endlich beerdigt.

Stattdessen gibt es nun einen fest installierten Bildschirm, der dem Fahrer als Fenster ins Internet dient. Denn erstmals kann man sich von Google Maps die Navigationsdaten ins Auto holen. Und die Augen blicken in ein neues Cockpit, in dem nun auf Wunsch ein kleiner Farbmonitor mit schmucken Grafiken die Skala des Tachos füllt. Schöner hat Mercedes den Bordcomputer bislang noch nicht animiert. Der kreisrunde Bildschirm wird spätestens dann nötig, wenn man von der technischen Aufrüstung der C-Klasse profitieren will: Zehn neue Assistenzsysteme vom Müdigkeitswarner über die Verkehrszeichenerkennung bis hin zur aktiven Spurführungshilfe wollen schließlich mit dem Fahrer kommunizieren.

Unter der Haube greift ein radikaler Sparkurs: Weil jetzt sämtliche Motoren auf Direkteinspritzung umgestellt sind, die nun für alle Varianten verfügbare Siebengang-Automatik optimiert wurde und grundsätzlich ein Start-Stopp-System an Bord ist, geht der Verbrauch trotz gestiegener Leistung um bis zu 31 Prozent zurück. Der ganze Stolz der Sparer ist der C 180 CDI mit 120 PS am unteren Ende der Modellpalette, der nur noch 4,8 Liter verbraucht. Genau so imposant sind die Eckdaten des C 350, der mit 306 PS stärkster Motor unter den vier Benzinern und fünf Dieseln ist. Obwohl seine Leistung um fünf Prozent zugelegt hat, sinkt der Verbrauch um fast ein Drittel und liegt auf dem Prüfstand bei 6,8 Litern. Dabei ist der V6 alles andere als eine Spaßbremse. Im Gegenteil: Er klingt tief und kernig, ist mit viel Drehmoment jederzeit bereit für einen Zwischenspurt und schafft 250 km/h Spitze.

Zum Erfolgsrezept der C-Klasse gehört für Vertriebsvorstand Joachim Schmidt aber auch die große Vielfalt, die Mercedes den Kunden in diesem Segment bietet: Neben Limousine und Kombi gibt es künftig noch mehr Modellvarianten mit Allradantrieb. Und die nächste Neuheit steht schon in den Startlöchern: Im Sommer kommt die C-Klasse auch als schickes Coupé.