Auch ansonsten lautlose Elektroautos kommen nicht ohne ein künstlich erzeugtes Motorengeräusch aus. Auf entsprechende Regelungen haben sich jetzt die Vereinten Nationen (Uno) geeinigt. Die Vereinbarung soll schon ab diesem Sommer gelten.

Handlungsbedarf besteht nach Ansicht von Experten deswegen, weil bei Elektrofahrzeugen die typische Geräuschentwicklung von Verbrennungsmotoren entfällt. Somit fehlt anderen Verkehrsteilnehmern das Motorengeräusch zur akustischen Orientierung und als Warnung vor herannahenden Autos. Am Klang soll erkennbar sein, ob das E-Mobil beschleunigt, bremst oder mit gleichbleibender Geschwindigkeit unterwegs ist. Zugleich sollen E-Autos nicht lauter fahren als Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor, die mit etwa Tempo 20 unterwegs sind. Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer begrüßt den Vorstoß. Die geräuschlose Gefahr betreffe "gerade schwächere Verkehrsteilnehmer wie Blinde, Fußgänger oder Fahrradfahrer", sagte der Minister.

Bisher sind die Autohersteller das Problem unterschiedlich angegangen: Während viele Anbieter von Hybrid- und Elektrofahrzeugen auf künstliche Fahrgeräusche verzichtet haben, bietet Toyota sein Modell Prius in Japan optional mit künstlichem Motorengeräusch im Strombetrieb an. Nissan rüstet sein Elektroauto Leaf mit "Flug-Geräuschen" aus. Und am Elektro-Roadster Tesla lässt sich durch Zutun des Tuners Brabus auf Knopfdruck sogar ein V8-Motorengeräusch aktivieren.