Der Ford C-Max 1.6 Ecoboost im Praxistest

Familien mit mehr als drei Kindern sind heutzutage selten. So gesehen kann man verstehen, warum Ford einen Kompaktvan anbietet, der eigentlich gar kein richtiger Van ist, sondern eher ein geräumiger Kompaktwagen. Denn nichts anderes ist der neue C-Max, zumindest in der von uns gefahrenen 4,38 Meter langen Normal-Version. Im Gegensatz zum längeren Schwestermodell Grand C-Max, das über Schiebetüren und optional zwei Sitze in der dritten Reihe verfügt und deshalb tatsächlich ein sehr ernst zu nehmender Konkurrent für den VW Touran oder Opel Zafira ist, muss man den "kurzen" C-Max konzeptionell eher mit einem VW Golf Plus oder dem fünfsitzigen Renault Scenic vergleichen: Man steigt bequem ein, fährt in leicht erhöhter Sitzposition, hat einen ordentlichen Kofferraum (beim C-Max 432 Liter) und genießt ansonsten, dass der Wagen flott und wendig ist.

Wie gut Ford der Generationswechsel gelungen ist, merkt man als Fahrer schon nach wenigen Metern. Absolut souverän liegt der C-Max auf der Straße, besser macht das in dieser Klasse keiner. Schaut man auf technische Unterlagen, lassen sich aufwendige Fahrwerksdetails (unter anderem verbesserte Multilink-Schwertlenker-Hinterachse, breitere Spur, modifizierte Stoßdämpfer und Stabilisatoren sowie eine intelligente Verteilung der Antriebskraft) erkennen, die sich in der Praxis tatsächlich auszahlen. Insgesamt ist die Abstimmung eher sportlich als komfortabel, was der Fahrdynamik zugute kommt. Der 150 PS starke 1,6-Liter-Turbobenziner (204 km/h, 6,6 l/100 km) passt hervorragend dazu.

Der Schwung des Außendesigns setzt sich im Innenraum fort. Das Cockpit des Testwagens wirkt qualitativ ansprechend, der silbrige Kunststoff im Bereich der Mittelkonsole hingegen erscheint kratzanfällig und könnte im Laufe der Jahre durchaus leiden. Wer Platz zum Transportieren braucht, kann die hinteren drei Sitze einzeln ausbauen (Serien in allen Versionen). Die Sitze sind fest gepolstert und bieten guten Seitenhalt. Im Fond der Edel-Version Titanium lassen sich die Außenplätze schräg nach hinten schieben, um Arm- und Beinfreiheit zu erhöhen (Aufpreis 230 Euro). Die Tabletts an den Rücksitzen sind ebenfalls nur in der höchsten Ausstattung zu finden.