Volkswagen zieht den Starttermin für den neuen Tiguan vor. Trotz besserer Ausstattung gibt es den Neuen für den unveränderten Basispreis.

Solche Luxusprobleme hätten andere auch gern: Weil der Tiguan bis auf eine Handvoll Restexemplare vergriffen ist, muss VW den Start der aufgefrischten Variante vorziehen. So lüftet man in Wolfsburg das Geheimnis nun schon ein paar Wochen früher - und nimmt ab sofort auch Bestellungen entgegen. Im Juni soll der Wagen dann bei den Händlern stehen.

Die gute Nachricht: Der Tiguan wird feiner, aber nicht teurer. Wie bisher startet die Preisliste bei 24 175 Euro. So viel kostet das Einstiegsmodell "Trend & Fun" mit 122-PS-Benziner, der seine Kraft über ein Sechsganggetriebe zu den Vorderrädern schickt. Allradantrieb gibt es weiterhin auf Wunsch, allerdings erst ab der 160-PS-Variante zum Preis von 27 475 Euro.

Beim Facelift setzt VW auf subtile Verfeinerung. Am stärksten ins Auge fällt die retuschierte Front mit unverkennbaren Anleihen beim Touareg. Der Kühlergrill wächst in die Breite, und statt üppig aufgetragenen Chrom-Zierrats schmücken ihn künftig zwei glänzende Doppelstreben. Die vorderen Stoßfänger wirken nun schlanker. Am Heck beschränken sich die kosmetischen Korrekturen auf die Grafik der Leuchten. Seitlich verrät sich der renovierte Tiguan dem Kennerauge allein durch eine Auswahl neuer Aluräder.

Passend zur behutsamen Karosserie-Kosmetik fielen die Änderungen auch im Innenraum sehr dezent aus. Wer eines der neuen Assistenzsysteme wählt, findet hier und da einen neuen Schalter. Ansonsten bleibt es bei der vertrauten Cockpit-Architektur mit wuchtiger Mittelkonsole à la Golf Plus und selbsterklärender Bedienbarkeit. Zwischen den beiden Rundinstrumenten zieht auf Wunsch eine farbige Multifunktionsanzeige mit brillanterer Grafik ein. Neue Hochglanzblenden um die Luftdüsen und Zierleisten in den Türen bringen einen Hauch von feiner Welt ins Cockpit.

Technische Aufrüstung beschert dem Bestseller unter den kompakten SUV künftig mehr Leistung bei teils deutlich gesenktem Verbrauch. Tiguan-Käufer haben die Wahl zwischen sieben Motoren, allesamt aufgeladene Vierzylinder mit Direkteinspritzung. Unverändert im Programm bleiben der Basis-Benziner 1.4 TSI mit 122 PS sowie der Zwei-Liter-TDI, der in drei Leistungsstufen (110, 140 und 170 PS) angeboten wird. Mit Allradantrieb sind allerdings nur die beiden Stärkeren kombinierbar. Bei den Benzinern startet die 4x4-Option beim kräftigeren 1.4 TSI, der statt 150 jetzt 160 PS mobilisiert. Auch die beiden Zwei-Liter-Varianten legen zu - hier sind es nun 180 und 210 PS.

Sämtliche Tiguan mit Vorderradantrieb bringen serienmäßig das "BlueMotion Technology"-Paket zum Kraftstoffsparen mit. Zentraler Bestandteil ist eine Start-Stopp-Funktion, die den Motor beim Ampelhalt abstellt und beim Losfahren automatisch wieder startet. Erstmals ist künftig auch ein allradgetriebener Tiguan damit erhältlich. Beim 140-PS-TDI soll der Verbrauch durch die Knauser-Technik um 0,7 auf 5,6 Liter sinken. Das Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe DSG liefert VW gegen Aufpreis für den 140-PS-TDI sowie die beiden Zwei-Liter-Benziner.

Zuschlagpflichtig sind neue elektronische Helfer, die das Fahren entspannter und sicherer machen sollen. Etwa die Spurhaltehilfe Lane Assist, die schläfrige Fahrer per Vibrationsalarm wachrüttelt, wenn sie vom rechten Weg abzukommen drohen, und den Wagen durch sanftes Mitlenken auf die Sollroute zurückholt. Außerdem ist ein automatisches Fernlichtsystem zu haben.

Tiguan-Fahrer, die keine Lust haben, ihr Auto selbst in enge Lücken einzufädeln, können jetzt eine verfeinerte Version des Parklenkassistenten bestellen. Dieser erkennt nicht nur - wie bisher - Parkbuchten parallel zum Auto und steuert den Wagen anschließend wie von Geisterhand hinein. Er braucht auch zum Rangieren weniger Platz: 35 Zentimeter vor und hinter dem Auto reichen. Außerdem meldet das wachsame Ultraschall-Auge neuerdings auch passende Parkplätze quer zur Fahrtrichtung. Technik, die zum optischen Auftritt passt: alles eine Klasse feiner.