Mit neuer Karosserie und vielen Extras verliert der neue Audi A6 sein Image als typischer Firmenwagen.

Nachdem der Audi A6 es weltweit zur meistverkauften Limousine der gehobenen Mittelklasse gebracht hat, will die Marke nun mit der siebten Generation auch in Deutschland die Position gegenüber BMW und Mercedes verbessern. Dabei setzt die VW-Tochter für die ab Ende März verfügbare Limousine vor allem auf ein werthaltiges Design und überarbeitete Proportionen. Aber der schöne Schein ist den Audi-Entwicklern nicht genug: Denn es gibt zum Preis von 38 500 Euro aufwärts auch mehr elektronische Intelligenz als je zuvor und vor allem einen großen Schritt in Sachen Sparsamkeit: Obwohl alle Motoren stärker wurden, geht der Verbrauch um bis zu 20 Prozent zurück.

Während überall sonst die Autos größer werden, hat Audi sogar gekürzt. Trotzdem gibt es innen etwas mehr Platz, und der Wagen wirkt sportlicher - ein Eindruck, der mit der Option auf 20-Zöller ab Werk unterstrichen wird.

Details erleichtern die Unterscheidung der Plattform-Brüder

Die Karosserie ist feingliedrig gezeichnet, die Flächen effektvoll modelliert. Allerdings sollen ein paar neue Details die bei Audi etwas komplizierte Unterscheidung unter den Plattform-Brüdern erleichtern. So geht der Kühlergrill etwas in die Breite, die Scheinwerfer sind stark angeschnitten und haben einen "LED-Lidschatten", und die Kofferraumklappe hat eine Art Falz, der sich über die gesamte, ansonsten sehr glatte Kehrseite legt.

Dazu haben die Audi-Designer ein Interieur entworfen, das so gar nichts mehr von der nüchternen Atmosphäre üblicher Firmenwagen hat. Mit den richtigen Hölzern und Ledern ausgeschlagen, ist der A6 jetzt First Class - mit einem Soundsystem von Bang & Olufsen und federweichen Massage-Sesseln. Konstruiert ist der A6 vor allem für Vielfahrer und Dauerläufer. Man sitzt bequem, hat bei sieben Zentimetern mehr Radstand vorne Platz ohne Ende und hinten noch immer genügend Kniefreiheit. Und dank der optionalen Luftfederung ist der A6 laut Audi das leiseste Auto seiner Klasse.

Konstruiert aus demselben Baukasten wie A8 und A7, bietet er nicht nur Nachtsicht mit Fußgängererkennung und liest automatisch die Verkehrszeichen. Er hält auch den Abstand zum Vordermann und macht im Gefahrenfall automatisch eine Notbremsung. Außerdem können Scheinwerfer und Getriebe dank des Navigationssystems ein wenig vorausschauen, und als mobiler Hotspot holt der A6 das Internet ins Auto. Davon profitiert nicht nur der Beifahrer an Laptop oder iPad. Sondern auch der Fahrer genießt seinen Informationsvorsprung mit Google Earth, Sonderzielen und Verkehrsdaten. Ebenfalls neu in dieser Klasse bei Audi: Das Touchpad für die Dateneingabe mit dem Zeigefinger und das Head-up-Display, das dem Fahrer wichtige Informationen direkt ins Blickfeld spiegelt. Obwohl man mit dem A6 ganz gemütlich über die linke Spur gondeln kann, ist die Limousine alles andere als eine Spaßbremse. Nur ein kurzer Dreh am MMI-Knopf auf der Mittelkonsole genügt, und der Motor dreht höher, die elektrische Servolenkung wirkt schärfer, das Fahrwerk macht weniger Kompromisse, und das Getriebe schaltet später hoch und früher runter.

In Fahrt bringen den A6 zunächst fünf Motoren, die alle mehr Leistung haben und trotzdem weniger Verbrauch. Ganzer Stolz ist der 2.0 TDI mit 177 PS für das Basismodell. Der Motor muss sich zwar mehr anstrengen, doch der Verbrauch beträgt nur 4,9 Liter. Wer mehr Spaß will, sollte sich für den V6-TDI mit 204 PS und 5,2 Liter Verbrauch entscheiden, als Quattro nur 6,0 Liter. Und auch die Benziner sind keine Zechbrüder: Für den 204 PS starken 2.8 FSI weist Audi einen Verbrauch von 7,4 Litern aus, und das vorläufige Topmodell 3.0 FSI mit 300 PS und Allrad steht mit 8,2 Litern in der Liste.

Möglich wird das hauptsächlich durch die Leichtbauweise. Außerdem bekommt jeder A6 eine Start-Stopp-Automatik, gewinnt Bremsenergie zurück und hat ein aktives Thermomanagement. Und wem das noch nicht genügt, der drückt den Efficiency-Mode.

Ab September soll die beliebte Kombi-Version kommen, der A6 Avant

Irgendwann im nächsten Jahr wird es den A6 auch als Hybrid-Modell geben. Er übernimmt aus dem Q5 Hybrid die 245 PS starke Kombination aus Vierzylinder-Benziner und Elektromotor. Und zur Preiskorrektur wollen die Bayern mittelfristig noch einen Vierzylinder-Benziner anbieten. Und sportlicher wird es, wenn die Quattro GmbH vermutlich zum Jahreswechsel ein V8-Modell mit dem Typenkürzel S einführt. Richtig spannend wird es allerdings erst im September, wenn derA6 als Avant vorgestellt wird.