Pagani Huayra - dieser Italo-Sportler lässt Ferrari und Lamborghini deutlich hinter sich
Reiche Raser sollten schon mal ihr Sprachzentrum trainieren. Denn in wenigen Tagen stürmt ein neuer Supersportler auf die Überholspur, der das Zeug zum Zungenbrecher hat: Pagani Huayra heißt der Bolide, der im März auf dem Genfer Salon vorgestellt wird und noch im Sommer auf den Markt kommt. Und das Sprachtraining dürfte sich lohnen, denn so schnell, selten und schön wie der italienische Flügeltürer ist kaum ein anderer Sportwagen - selbst Ferraris und Lamborghinis wirken ihm gegenüber fast gewöhnlich.
Schon bei der Karosserieform geht Pagani mit dem Nachfolger des Zonda ganz eigene Wege: Wo die Konkurrenz auf mächtige Spoiler setzt, sind beim 4,61 Meter langen und 1,17 Meter flachen Huayra die beiden großen Flügeltüren das Einzige, was sich in den Wind reckt. Und auch das Motoren-Profil der Flunder reicht völlig aus, um Spitzengeschwindigkeiten jenseits von 350 km/h zu erreichen, was zur Silhouette eines Flugzeugflügels passt. Wie bei einem Düsenjäger gibt es allerdings auch beim Huayra auf jeder Ecke sogenannte Flaps: Groß wie ein DIN-A4-Blatt und elektronisch gesteuert, leiten sie im Ernstfall den Luftstrom so, dass der Wagen besser bremst und nicht doch noch vorzeitig abhebt.
Zwar haben die Italiener das komplette Auto in fünf Jahren selbst entwickelt, mehrere Millionen Testkilometer absolviert und einen ihrer Prototypen mit dem Projektcode C9 sogar auf einer deutschen Autobahn einem unfreiwilligen Crashtest unterzogen. Doch das wichtigste Bauteil kaufen sie zu: Denn der Motor kommt von der schnellen Mercedes-Marke AMG, hat zwölf Zylinder und sechs Liter Hubraum. Beatmet von zwei Turboladern reicht das für 700 PS und 1000 Nm, mit denen die luftige Gottheit tatsächlich zum wilden Wirbelwind wird: 370 km/h sollten reichen, um selbst dem stärksten Sturm davonzufahren.
Dabei hat der Motor buchstäblich leichtes Spiel. Denn obwohl das Cockpit des Huayra mit Lack und Leder und viel blankem Metall innen glänzt und funkelt wie ein Bentley, muss jedes PS nur 1,9 Kilo schleppen. So wiegt er gerade mal 1350 Kilo und ist damit mehr als ein Fünftel leichter als ein Lamborghini Murcielago. Nicht umsonst ist die Karosse komplett aus Karbon und Titan gefertigt.
Extreme Technik, exquisites Interieur und geringe Stückzahlen treiben natürlich den Preis in die Höhe, der bis heute aber von den Italiener noch nicht verraten wurde. Doch wenn der letzte Zonda schon für 1,4 Millionen Euro verkauft wurde, dürften für das neue Modell mindestens 1,5 Millionen drin sein. Auch damit ist er jedem Lamborghini und Ferrari also weit voraus.
(tg)