Neuer Sechser BMW setzt als Luxus-Cabrio Maßstäbe bei Komfort und Interieur, ist aber zugleich sportlicher denn je

BMW macht Schluss mit der Winterblässe und sorgt für einen sonnigen Teint. Denn in den nächsten Wochen beginnen die Bayern mit dem Generationswechsel in der Sechser-Reihe und starten die Open-Air-Saison diesmal mit dem Cabrio. Der größte und zugleich teuerste offene Viersitzer der Republik kommt im März in den Handel und kostet ab 83 300 Euro. Das sind fünf Prozent mehr als beim Vorgänger, doch hat das Auto auch deutlich mehr zu bieten, sagt Baureihenchef Markus Braunsberger: "Hier steckt alles an Technologie drin, was wir heute liefern können."

Außerdem ist das Auto beim Generationswechsel größer und stärker, aber trotzdem sparsamer geworden. Und besser ausgestattet: Xenonscheinwerfer zum Beispiel, elektrische Sitze mit Lederpolstern und die Zwei-Zonen-Klimaautomatik sind Standard.

War der letzte Sechser noch eine Provokation, fährt das neue Modell genau wie Fünfer und Siebener einen versöhnlicheren Kurs. Das Auto sieht athletischer aus, weil die Designer den Zweitürer mit jeder Linie gestreckt haben, es steht breiter und damit satter auf der Straße, und es wirkt harmonischer. Geblieben ist nur das charakteristische Verdeck mit den nach hinten auslaufenden Finnen, das sich elektrisch und bis Tempo 40 auch während der Fahrt bewegt. Dass der Wagen sieben Zentimeter länger und vier Zentimeter breiter geworden ist, kann man ihm ansehen. Trotzdem bleiben die beiden Sitze im Fond auch in der neuen Generation ein Notbehelf und der Kofferraum mit 350 Litern bzw. bei geöffnetem Verdeck 300 Litern eher für zwei Personen ausgerichtet.

Wer zum ersten Mal im neuen Sechser sitzt, sieht das luxuriöse Interieur von BMW mit neuen Augen. Vertraut sind Lack und Leder, doch man entdeckt schnell ein paar neue Details. Die Mittelkonsole zum Beispiel ist mit einer fein geschwungenen Linie deutlich geteilt und rückt den Cabrio-Fahrer wieder ins Zentrum des Geschehens. Und neben dem Cockpit weicht der schmucklose Einbaumonitor einem eleganten Flatscreen im Chromrahmen, der beinahe auch als automobiles iPad durchgehen würde.

Konstruiert ist der Sechser aus demselben Baukasten wie der Siebener und Fünfer: aktives Fahrwerk mit variablen Dämpfern, Comfort- und Sportmodus, Aktivlenkung mit Kurskorrektur an der Hinterachse, elektromechanische Servolenkung und eine Achtgang-Automatik von ZF. Obwohl knappe zwei Tonnen schwer, kann man das Cabrio leichtfüßig und behände durch die Kurven treiben und auf Knopfdruck seinen Charakter wechseln. Eben noch der gleichermaßen potente und gelassene Cruiser, wird er eine Schaltsekunde später zum offenen Sportwagen, der sich wütend in die Straße verbeißt. Neben dem bekannten, nun aber vollfarbigen Head-Up-Display kann man den Sechser auch mit Verkehrszeichen-Erkennung, Nachtsichtsystem, automatischem Parkassistenten und weiteren kleinen Helfern bestellen.

Natürlich sind auch die Motoren bestens bekannt. An der Spitze steht für 94 300 Euro der 650i mit 407 PS. Wer beim Preis sparen möchte, dem bietet BMW im 640i einen 3,0-Liter-Reihensechszylinder mit 320 PS, dank Start-Stopp-Automatik mit einem Verbrauch von 7,9 Litern. Dabei wird es aber nicht bleiben, verspricht Baureihenchef Braunsberger: "Der Diesel war beim Vorgänger so erfolgreich, dass wir den bald wieder anbieten werden."