Der Volvo XC90 D5 AWD im Abendblatt-Praxistest.

Das war diese Woche genau sein Wetter! Gefährliche Schnee- und Eisglätte auf Norddeutschlands Straßen - und trotz gerade eingeführter Winterreifenpflicht hatte mancher Autofahrer Probleme damit, bei Ampelgrün wieder zügig in Fahrt zu kommen. Guter Anlass für den mittlerweile nicht mehr so ganz jungen Schweden, seine Stärken auszuspielen. Dem Volvo XC90 machen solche Straßenverhältnisse jedenfalls keine Probleme. Dank Allradantrieb, genügend Gewicht auf den Achsen und vernünftiger Bereifung gehört er eindeutig zu den Gewinnern auf glattem Parkett.

Geräumige SUV (wie in diesem Fall mit sieben Sitzplätzen) gehören nicht gerade zu den Kostverächtern, wenn es an die Zapfsäule geht. Der XC90 macht da keine Ausnahme. Deshalb wird er hierzulande auch am häufigsten mit Dieselmotor geordert. Neben dem 163-PS-Selbstzünder (den es seit Kurzem auch in Verbindung mit Frontantrieb gibt) ist der 185 PS starke Turbodiesel eine vernünftige Wahl, denn immerhin ist ein Leergewicht von mehr als zwei Tonnen zu bewegen. Der Fünfzylinder kann eine leichte Anfahrschwäche zwar nicht verbergen, überzeugt aber mit viel Drehmoment und gleichmäßiger Kraftentfaltung. Allerdings gehört er nicht zu den sparsamsten Dieselmotoren im Lande und will in der Praxis mit knapp zehn Litern/100 km versorgt werden.

Auf schnellen Autobahn-Etappen gefällt die zurückhaltende Geräuschentwicklung. Als Reisefahrzeug macht der Volvo ohnehin die beste Figur. In der Stadt dagegen erschwert der große Wendekreis manches Einparkmanöver. Unser Testwagen war mit einer Sechsgang-Automatik (2100 Euro) ausgestattet, die dem Komfortfahrer das lästige Schalten erspart, manuelle Eingriffe aber auf Wunsch möglich macht.

Der Innenraum gefällt mit guter Materialwahl, die straff gepolsterten Sitze sind langstreckentauglich. Der Laderaum fasst bei umgeklappten Sitzbänken bis zu 1,90 Meter lange Gepäckstücke; rückenschonend beim Verstauen ist die herunterklappbare Ladekante. Ein Ärgernis dagegen bleibt - jedenfalls für Volvo-Gelegenheitsfahrer - die werksseitige Navigation mit versteckten Bedientasten auf der Lenkrad-Rückseite. Elektronische Routenwahl geht auch viel einfacher, beweist jedenfalls die Konkurrenz.