Mit einem Basispreis von 18 990 Euro sagt der neue Chevrolet Orlando der Van-Gemeinde den Kampf an

Wer beim Autokauf mit einem begrenzten Budget kalkulieren muss, sucht häufig ein Fahrzeug, das möglichst viel kann. Das ist einer der Gründe, warum die Segmente der leichten SUVs und der Vans stetig wachsen. Um von diesem Kuchen zu naschen, wurde der Chevrolet Orlando entwickelt. Ein Einstiegspreis von 18 990 Euro soll helfen, sich unter den Familienlimousinen einen festen Platz zu erobern.

Das Innenraumkonzept basiert auf sieben Plätzen. Die dritte Reihe ist dabei voll versenkbar und der ebene Ladeboden ein für den Transport von Gütern nicht zu unterschätzender Vorteil. Wie nicht anders zu erwarten, ist der Zustieg auf die Plätze sechs und sieben nicht wirklich bequem. Dafür geben die rund 40 Millimeter über dem Niveau der beiden vorderen Sessel angebrachten hinteren Sitze den Passagieren ein verbessertes Raumgefühl. Wer die volle Sitzplatzkapazität ausnutzt, kommt um Kompromisse beim Gepäcktransport jedoch nicht herum.

Anders ist es, wenn der 4,65 Meter lange Wagen als Fünfsitzer seine Transportaufgaben erledigt. Dann stehen 454 Liter Volumen zur Verfügung. Auch für die große Einkaufstour im Baumarkt ist der Orlando fit, hinter den Vordersitzen können fast 1500 Liter Volumen genutzt werden. Erfreulicherweise fehlt der Innenausstattung jene plastikdominierte Sparsamkeit, die US-Produkten in der Vergangenheit häufig anhaftete. Die Atmosphäre im Orlando ist aufgeräumt, wirkt solide und wertig. Statt aber die Anzeigen für die wichtigen Fahrinformationen unter einer gemeinsamen Scheibe zu platzieren, wurden die Instrumente in verschiedenen Segmenten untergebracht, die durch Kunststoffstege getrennt sind. Das mag originell sein, der Ablesbarkeit erweist diese Idee aber keinen guten Dienst.

Für die Probefahrt stand ein Zwei-Liter-Turbodiesel bereit, bei dem die Kunden die Wahl zwischen drei Varianten haben. Mit einem manuellen Sechsganggetriebe ist der Motor in den Leistungsstufen 130 und 163 PS verfügbar. Letztere kann auch mit einer Sechsgang-Automatik bestellt werden. Als vierte Variante steht ein 1,8-Liter-Benziner zur Verfügung, der 141 PS abgibt. Das Testfahrzeug mit 163 PS und Handschaltung hinterlässt einen stimmigen und munteren Eindruck. In den meisten Lastzuständen verhält sich der Motor unauffällig, geräuscharm und leistungswillig. Lediglich bei höheren Drehzahlen macht sich ein knurriger Unterton bemerkbar, der sich durch zügige Gangwechsel beheben lässt. Fahrwerk und Lenkung erscheinen bei dem Auto so europäisch, dass man die US-Marke dahinter leicht vergessen kann. Das Auto reagiert direkt und unmittelbar auf Lenkbewegungen, von der Vorderachse kommt ausreichend Rückmeldung, sodass sich ein griffiges und handliches Fahrgefühl einstellt.

Die beiden handgeschalteten Dieselvarianten sollen laut EU-Verbrauchsnorm mit sechs Litern Kraftstoff auf 100 Kilometern auskommen. Ein Liter mehr ist es bei der Automatikversion. Die Standardfamilie dürfte sich bei Auslastung von vier Sitzen und mit Urlaubsgepäck auf einen Verbrauch um neun Liter einstellen.