Der Peugeot RCZ 155 THP im Abendblatt-Praxistest

Aus der Ferne betrachtet kann man ihn durchaus mit dem Audi TT verwechseln. Aber weit gefehlt - denn auch Peugeot hat seit einiger Zeit ein flachen 2+2-Sitzer im Angebot. Der hört auf das für die Löwen-Marke höchst ungewöhnliche Namenskürzel RCZ und tritt hierzulande nicht nur gegen den TT, sondern beispielsweise auch gegen den VW Scirocco oder den Alfa Romeo Brera an. Um den durchaus verführerischen Einstandspreis von 26 950 Euro realisieren zu können, nutzt man die Bodengruppe des kompakten Golf-Gegners Peugeot 308.

Aus der Feder des deutschen Designers Boris Reinmöller stammt die kraftvolle Karosserie mit Doppelwölbung in Dach und Heckscheibe (soll den Passagieren in der zweiten Reihe mehr Kopffreiheit verschaffen) sowie markanten Dachholmen aus Aluminium. Das große Heckfenster gewährt zwar einen prächtigen Rückblick, winterliche Laternenparker aber vermissen einen praktischen Heckwischer (aus Designgründen allerdings chancenlos!).

Im geschmackvoll gestalteten Innenraum sorgen Doppelziernähte, Chrom- und Aluminiumeinsätze und Klavierlack in der Mittelkonsole für eine sportlich-elegante Anmutung. Wer es haben will, bekommt zur weiteren Veredelung aus der Aufpreisliste für 2500 Euro eine Nappaleder-Ausstattung, für das Vollleder-Paket werden weitere 1000 Euro fällig. Fahrer und Beifahrer genießen die stark konturierten Sitze mit viel Seitenhalt - was man gerade bei flotter Kurvenhatz zu schätzen weiß. Dagegen sollte man sich den Versuch, die beiden Notsitze im Fond zu entern, besser verkneifen. Die eignen sich allenfalls als Gepäckablage. Vorschlag zur Güte: Einfach die Rücksitzlehnen umklappen und so das Kofferraumvolumen von akzeptablen 321 Liter auf (für diesen Wagentyp) fast schon verschwenderische 639 Liter erweitern.

Sportlich-straff ist das Fahrwerk abgestimmt, die direkte Lenkung arbeitet präzise, sechs Vorwärtsgänge lassen sich exakt und auf kurzen Wegen schalten. Der Basisbenziner mit seinen 155 PS reicht für eine angemessene Fortbewegung allemal aus (Spitze: 215 km/h) und begnügt sich in der Praxis mit 7,6 Liter Super/100 km. Wer es noch flotter liebt, wählt die 200-PS-Variante des Fronttrieblers.

Preise und Ausstattung

Den Peugeot RCZ gibt es zum Grundpreis von 26 950 Euro mit 155-PS-Benziner, die 200-PS-Version kostet mit 29 450 Euro genau so viel wie das Dieselmodell (165 PS). Serienmäßig sind u. a. Klimaautomatik, ESP, Einparkhilfe hinten und Audiosystem.