Mit dem neuen Einser M Coupé erweitert BMW jetzt die Palette seiner sportlichen Limousinen

Nach Art des Hauses müsste er eigentlich M1 heißen. Aber das haben sich die Bayern nicht getraut. Denn was BMW im Mai an den Start bringt, ist kein neuer Supersportwagen. Aber mit der Powerversion des Einsers macht die hauseigene "M GmbH" potenziellen Schnellfahrern den Aufstieg leicht. Mussten die nämlich bislang rund 65 000 Euro für den M3 bezahlen, steht ihnen die Überholspur mit dem neuen Einstiegsmodell Einser M Coupé jetzt schon für 50 500 Euro offen.

Obwohl der Einser ein vergleichsweise kleines Auto ist, macht der Wagen großen Spaß: Sein doppelt aufgeladener Sechszylinder dreht schnell und freudig hoch und lockt mit 340 PS. Schaltet man von Hand die sechs Gänge des knackigen Getriebes flott durch, stürmt der kleine Bayer davon wie ein Großer: Der Sprintwert liegt bei 4,9 Sekunden, 200 hat der Kraftmeier nach 17,3 Sekunden auf dem Tacho. Bei der Höchstgeschwindigkeit stellen die Bayern ein wenig Toleranz in Aussicht. Erst einmal wird das Einser M Coupé zwar wie alle BMW bei 250 km/h abgeregelt. "Aber wir prüfen bereits ein M Drivers Package mit etwas mehr Auslauf", erklärt Firmensprecher Stefan Behr. Das macht durchaus Sinn, denn obwohl der Wagen allemal genügend Kraft hat und es einem in der Praxis an nichts fehlt, wirkt der Einser in der Theorie doch ein bisschen schwachbrüstig: Schließlich kommt schon der BMW 135i bereits auf 306 PS, mit Performance Package sogar auf 326 PS. So ist zumindest beim Autoquartett kein großer Stich mit dem Nachwuchsstürmer zu machen.

Aber es ist ja nicht nur die Leistung, die ein M-Modell ausmacht, argumentieren die Bayern. Stattdessen verweisen sie auch auf das Fahrwerk, das sie mit vielen Komponenten aus dem M3 veredelt haben. Allein die Spur wurde um knapp acht Zentimeter breiter. So liegt der Wagen noch satter auf der Straße und lässt sich beim schnellen Ritt durch Oberbayern von nichts und niemandem aus der Ruhe bringen. Wer braucht schon Top-Speed auf der Autobahn, wenn er mit schnellem Trab über enge Landstraßen schnüren kann?

Ein Unterscheidungsmerkmal ist das Design, das aus dem Einser einen Spitzensportler macht: Die Schürze vorne weit heruntergezogen und von wilden Luftleitblechen durchbrochen, in den Kotflügeln zwei angedeutete Kiemen und unter dem Heck lugen frech vier Endrohre hervor.

Bis das Auto im späten Frühjahr in den Handel kommt, könnte es allerdings zu einem nagelneuen Altfahrzeug werden: Denn ein paar Monate vorher feiert auf dem Genfer Salon schon die neue Einser-Generation ihre Premiere.