Bei BMW beginnt schon der Frühling: Premiere für die neue 6er-Reihe. Das Cabrio macht den Anfang, das Coupé folgt im Herbst 2011.

Wenn das keine sonnigen Aussichten sind: Während sich alle Welt auf den Winter einstellt, beginnt bei BMW jetzt schon wieder der Frühling. Schließlich bereiten die Bayern gerade den Generationswechsel des 6ers vor und starten diesmal ausnahmsweise mit dem Cabrio. Der offene Viersitzer kommt Ende März in den Handel, die Preise klettern um etwa fünf Prozent und beginnen dann bei 83 300 Euro. Dabei ist das neue Modell nicht nur ein wenig größer und ungleich eleganter, es hat auch mehr Kraft, verbraucht weniger Sprit und bietet mehr Ausstattung.

Wie die übrigen Spitzenmodelle aus der BMW-Familie hat der 6er ein aktives Fahrwerk mit variablen Dämpfern, Comfort- und Sportmodus sowie eine elektromechanische Servolenkung und die famose Achtgang-Automatik von ZF. Außerdem hilft der Konzern-Baukasten bei der technischen Aufrüstung: Neben dem bekannten Head-up-Display kann man den Wagen auch mit Verkehrszeichen-Erkennung, Nachtsichtsystem, automatischem Parkassistenten und weiteren elektronischen Helfern bestellen.

Auch die Motoren sind bestens bekannt. An der Spitze steht für 94 300 Euro im 650i der 4,4 Liter große V8-Motor mit 407 PS. Er beschleunigt den 2+2-Sitzer binnen 5,0 Sekunden auf Tempo 100 und macht die Höchstgeschwindigkeit von 250 km/h zur reinen Formsache. Dabei verbraucht er im Mittel 10,7 Liter - 0,2 Liter weniger als bisher. Wer beim Preis sparen muss und an der Tankstelle sparen will, dem bietet BMW im 640i einen drei Liter großen Reihensechszylinder mit 320 PS. Der aufgeladene Benzindirekteinspritzer ist mit einem Sprintwert von 5,7 Sekunden kaum langsamer, und natürlich rollt er munter an die Tempo-250-Marke heran Die Überraschung folgt beim Blick auf den Bordcomputer: Weil der Motor auch mit einer Start-Stopp-Automatik kombiniert wird, sinkt sein Verbrauch auf 7,9 Liter.

Stilistisch geht der 6er seinen eigenen Weg: Sieben Zentimeter hat er gegenüber dem Vorgänger in der Länge zugelegt, vier Zentimeter sind es in der Breite. So wirkt er nun noch sportlicher als früher und drängt mit seiner neuen Nase förmlich nach vorn. Trotzdem pflegt er einen deutlich ruhigeren Stil, ist lange nicht mehr so provokant gezeichnet und wird deshalb weniger anecken. Beim Dach allerdings haben sich die 6er-Designer ihren Eigensinn bewahrt: Wie beim Vorgängermodell gibt es ein Stoffverdeck mit den charakteristischen Finnen, die nach hinten auslaufen. Selbstverständlich voll elektrisch gesteuert, verschwindet die Haube auf Knopfdruck in einem Kasten im Kofferraum, der damit von 350 auf 300 Liter schrumpft.

Auch innen emanzipieren sich die Designer ein wenig von den gängigen Konventionen. Zwar wirkt der erste Blick auf die feine Landschaft aus Lack und Leder angenehm vertraut. Doch entdeckt man schnell ein paar neue, wirkungsvolle Details. Die Mittelkonsole etwa ist mit einer fein geschwungenen Linie deutlich geteilt und rückt den Fahrer wieder ins Zentrum des Geschehens. Und neben dem Cockpit weicht der bislang schmucklose Einbaumonitor einem eleganten Flatscreen im Chromrahmen.

Natürlich ist es etwas ungewohnt, wenn ein Hersteller den Modellwechsel mit dem Cabrio beginnt. Doch Sonnenverweigerer müssen nicht lange warten: Schon nächsten Herbst folgt das 6er Coupé. Und weil es Mercedes mit dem CLS und Audi mit dem A7 vormachen, wird es den 6er ab 2012 auch als viertüriges Gran Coupé geben.