Renault startet sein neues Spitzenmodell Latitude, hierzulande allerdings nur als Leasing-Fahrzeug

Seitdem Renault die Produktion des Vel Satis im vergangenen Jahr eingestellt hat, fehlt im Modellprogramm des Herstellers ein Angebot in der oberen Mittelklasse. Der neue Latitude (französisch: Breite) soll jetzt diese Lücke schließen - mit Einschränkungen. Zwar entsprechen die Abmessungen der 4,90 Meter langen Stufenhecklimousine in etwa denen eines Audi A6; als Wettbewerber hat man aber eher Skoda Superb, VW Passat oder Ford Mondeo im Visier. Vertrieben wird das neue Topmodell bundesweit von rund 50 ausgewählten Renault-Händlern. Besonderheit: Den Wagen kann man nicht kaufen, sondern nur leasen.

Auf Experimente bei Proportionen und Design hat Renault beim neuen Flaggschiff verzichtet, der geräumige Fünfsitzer kommt dezent im klassisch-konventionellen Blechkleid daher. Reichlich Chromzierrat an Kühlergrill und Heckdeckel-Zierleiste sowie den Einfassungen der Seitenscheiben soll den hohen Qualitätsanspruch betonen. Beim Latitude steht weniger sportliche Fahrdynamik als vielmehr hoher Komfort im Vordergrund, gepaart mit großzügigen Platzverhältnissen und einer umfangreichen Serienausstattung.

Technische Basis des Fronttrieblers ist die Limousine SM5 der koreanischen Renault-Tochter Samsung, der Latitude wird auch im südkoreanischen Busan produziert. Das Fahrwerk ist komfortabel abgestimmt, Unebenheiten auf der Straße teilen sich den Passagieren aber recht deutlich mit. Die bequemen Vordersitze lassen sich stufenlos elektrisch verstellen, der Fahrersitz ist serienmäßig mit einer Massagefunktion in der Rückenlehne ausgestattet. Auch im Fond gibt es ausreichend Beinfreiheit und für Passagiere bis 1,80 Meter Körpergröße genügend Luft nach oben. Der Kofferraum, der besser verkleidet sein könnte, bietet ein Gepäckvolumen von 511 Litern.

Umfangreich präsentieren sich Sicherheits- und Komfortausstattung. Sechs Airbags, ESP mit Bremsassistent und automatische Reifendruckkontrolle sind immer an Bord. Hierzulande bietet Renault den Latitude nur in zwei Metallic-Farben und ausschließlich in der Ausstattung Initiale an. Sie umfasst neben einer Klimaautomatik mit getrennter Regelung für Fahrer, Beifahrer und Fondpassagiere auch Lederpolster, Tempomat, Xenon-Scheinwerfer, Einparkhilfe vorn und hinten mit Rückfahrkamera, Navigationssystem sowie ein Bose-Soundsystem. Aufpreispflichtige Extras sucht man vergebens.

Drei Motoren stehen zur Wahl. Der Zwei-Liter-Benziner mit 140 PS stammt von Nissan und ist für Benzin- als auch für Bioethanolbetrieb geeignet. Aus dem Laguna bekannt sind die beiden Selbstzünder, die jeweils mit einer sanft schaltenden Sechsstufen-Automatik kombiniert sind. Der Zwei-Liter-Vierzylinder-Turbodiesel mit 173 PS gibt sich gegenüber dem kultivierten und durchzugsstarken Drei-Liter-V6 mit 241 PS etwas knurrig, verfügt aber ebenfalls über ausreichend Kraftreserven. Die beiden Turbodiesel bringen den rund 1,6 Tonnen schweren Wagen auf eine Tempospitze von 205 bzw. 234 km/h, der Normverbrauch liegt bei 6,5 und 7,2 Liter Diesel je 100 Kilometer.

Den Latitude Benziner gibt es ohne Anzahlung für eine monatliche Leasingrate von 399 Euro, gerechnet auf vier Jahre bei maximal 40 000 Kilometern. Für die Selbstzünder werden noch keine Preise genannt.