Mit moderner Technik, sparsamen Motoren und einem kämpferischen Preis tritt der neue Citroën C4 im November an.

Hamburg. Ein verlockendes Angebot hat Citroën nun in der Kompaktklasse im Gepäck: Mit üppiger Ausstattung und zu Preisen ab 15.950 Euro schicken die Franzosen ab November den neuen C4 auf den Markt. Das sind nicht nur gut 2000 Euro weniger als der deutsche Platzhirsch VW Golf kostet - wenn auch mit zehn PS weniger Leistung. Um die gleiche Summe unterbietet sich der kompakte Fünftürer im Vergleich zum Vorgänger auch noch selbst. Und das, obwohl er größer geworden ist, mit neuester Technik und sparsameren Motoren vorfährt.

Die coupéähnliche Form des C4 präsentiert sich nun um fünf Zentimeter auf 4,33 Meter gestreckt mit dynamisch konturierenden Sicken, Lichtkanten und Wölbungen im Blech. Auffällig elegant gestaltet wurde die Front mit den Blechfalten auf der Haube, flankiert von schmalen Klarglasscheinwerfern und dem auffälligen Lufteinlass. Die Heckscheibe wurde schmaler, bietet dennoch ausreichend Rücksicht. Auch in Breite und Höhe wuchs der Wagen um zwei beziehungsweise drei Zentimeter. Bei unverändertem Radstand schafft das mehr Platz, der hauptsächlich dem Kofferraum zugute kommt. Der fasst nun klassenbeste 408 Liter, über 50 Liter mehr, als der Vorgänger oder eben auch ein VW Golf zu bieten hat.

Vorne und hinten sitzt es sich so weich und bequem, wie es sich für einen Franzosen gehört. Wenn auch die Beinauflage auf den vorderen Sitzen gerne etwas länger hätte ausfallen können. Cockpit und Armaturenbrett wirken solide und zeigen, zumindest in den höheren Ausstattungen, mit soften Oberflächen und reichlich Chromzierrat Liebe zum Detail. Besonders stolz ist Citroën auf die serienmäßigen Assistenz- und Sicherheitssysteme wie die Totwinkel-Überwachung per Ultraschall oder eine Notruf-Funktion mit Vor-Ort-Hilfe sowie ESP und sechs Airbags, mit denen die Franzosen beim jüngsten EuroNCAP-Crashtest die Fünf-Sterne-Bestnote einfahren konnten.

Als Antriebe stehen je drei Otto- und Dieselmotoren zur Wahl. Neben der eingangs erwähnten Einstiegsversion mit 1,4 Liter Hubraum und 95 PS stehen vom Start weg zwei weitere Benziner mit 120 und 156 PS im Angebot. Das Topmodell macht in Kombination mit dem automatisierten Sechsganggetriebe einen ausgereiften, harmonischen Eindruck, auch wenn es Spontaneität und Dynamik eines Direktschaltgetriebes nicht erreicht. Das Fahrwerk bügelt Fugen und Bodenwellen glatt, die Federung könnte noch etwas mehr Rückmeldung geben, die Lenkung einen Tick direkter sein. Insgesamt aber überzeugt der Wagen mit hohem Fahrkomfort, was nicht zuletzt der aufwendigen Geräuschisolierung für Karosserie, Scheiben und Motorraum geschuldet ist.

Benzindirekteinspritzung, Downsizing oder andere gängige Spritspartechniken sucht man hingegen zurzeit bei den Benzinern vergeblich. Dafür haben die Franzosen es geschafft, die Start-Stopp-Automatik so gekonnt mit einem Dieselmotor zu koppeln, dass man kaum etwas davon bemerkt. Weder das Abwürgen des Motors beim Ausrollen vor der Ampel noch der anschließende Start nach dem Halt ist zu spüren. Allerdings ist vorerst nur die mittlere Dieselversion HDi 110 mit 112 PS damit ausgerüstet - und kostet dazu auch noch 100 Euro extra, immerhin in Verbindung mit der Sechsgang-Automatik. Wobei aber gerade der 1,6-Liter-Vierzylinder-Diesel wie auch die beiden anderen Selbstzünder, eine weitere 1,6-Liter-Version mit 92 PS und ein 2,0-Liter-Diesel mit 150 PS, bei Verbräuchen zwischen 4,2 und 4,9 Liter das System nicht unbedingt nötig hätten.