Seit Daimler vor 18 Monaten in Ulm das Projekt car2go gestartet hat, gelten die Schwaben als Vorreiter, wenn es um die Kombination von individueller und öffentlicher Mobilität geht: Wer ein Auto braucht, steigt einfach ein und fährt los. Auf diesen kurzen Nenner lässt sich der ausgesprochen flexible Umgang mit den rund 300 car2go-Smarts bringen, die Daimler im Stadtgebiet verteilt hat und für 19 Cent pro Minute an über 20 000 registrierte Nutzer vermietet - alle Kilometer, Sprit und Versicherung inklusive.

Jetzt gehen die Schwaben noch einen Schritt weiter: Wieder in Ulm starten sie Mitte September das Projekt car2gether, mit dem sie die alte Idee der Mitfahrzentrale ins Zeitalter des mobilen Internets holen wollen. Diesmal werden keine Fahrzeuge vermittelt, sondern Fahrer oder Passagier - und zwar online und in Echtzeit.

Dafür braucht man nicht mehr als eine Registrierung auf der car2gether-Plattform und ein passendes "App" für sein Smartphone. So kann man auf Blackberry oder iPhone von unterwegs oder daheim am PC jederzeit ein Gesuch oder ein Gebot für eine bestimmte Strecke abgeben. Die Elektronik auf dem Daimler-Server analysiert und sortiert die Anfragen und spuckt sofort die passenden Paarungen aus. Sobald beide Seiten bestätigt haben, werden die Kontaktdaten ausgetauscht. Parallel dazu gibt es im Twitter-Stil eine Art Live-Ticker, mit dem im 15-SekundenTakt sämtliche Anfragen aufgeführt werden, um den Echtzeit-Anspruch des Systems zu unterstreichen. Ähnlich wie bei car2go empfiehlt Daimler für die Mitfahrgelegenheiten eine Kostenbeteiligung, die sich nach der Zeit statt der Strecke richtet: 9,5 Cent pro Minute, exakt der halbe car2go-Tarif.