Ende September präsentiert Mercedes auf dem Pariser Salon die Neuauflage des viertürigen CLS Coupés. Jetzt gibt es erste Details.

Sollen Audi A7 und Jaguar XJ nur kommen - das erste und (noch) erfolgreichste viertürige Coupé der Neuzeit ist ein Mercedes. Denn seit Herbst 2004 haben die Schwaben rund 170 000 CLS verkauft. Eine Zahl, die viele Experten anfangs nicht für möglich gehalten haben, schließlich war das Auto eigentlich ein absolutes Nischenprodukt.

Video: Der neue CLS

"Unsere Kunden weltweit haben unseren Mut, ein völlig neues Fahrzeugkonzept auf den Markt zu bringen, belohnt", freut sich Vertriebsvorstand Joachim Schmidt und schürt die Neugier auf den Pariser Salon. Dort zieht Mercedes Ende September das Tuch von der Neuauflage der E-Klasse für Schöngeister - und ist vor der Zahl der Nachahmer nicht bange. Schmidt: "Auch die Neuauflage des CLS profitiert davon, dass wir mit unserem viertürigen Coupé eine ganze Generation Vorsprung vor dem Wettbewerb haben."

Leitmotiv für das Auto ist die kultivierte Sportlichkeit, die den CLS einmal mehr zur Ikone machen soll. Als erstes Auto, das komplett unter der Regie des neuen Designchefs Gordon Wagener gezeichnet wurde, ist der CLS ein Wegweiser in die Mercedes-Zukunft - und die sieht offensichtlich ausgesprochen kraftvoll aus. Denn der CLS lässt aus jeder Perspektive die Muskeln spielen und ist dem SLS in manchen Details wie dem steil stehenden Kühlergrill näher als der doch barocken E-Klasse, deren technische Basis er nutzt.

Obwohl das neue Auto in jeder Dimension ein paar Zentimeter wächst, wirkt es trotzdem noch filigran und elegant: Die Silhouette ist flach, die Linien sind fließend, und das Wechselspiel von langer Haube und kurzem Heck funktioniert einmal mehr. Garniert wird das Kunstwerk mit ein paar Feinheiten wie den ersten LED-Scheinwerfern von Mercedes und dem großen Zentralstern, der die Limousine in der Mercedes-Sprache zum Coupé stempelt.

Innen macht Mercedes mit dem CLS nicht nur bei der Materialanmutung einen großen Schritt nach vorn und schließt - den ersten Fotos nach zu urteilen - endlich zu Audi auf. Sondern auch die Platzverhältnisse dürften sich spürbar verbessert haben. Nicht umsonst ist der CLS sogar noch breiter als die neue E-Klasse.

Mit der neuen Karosserie gibt es auch eine Reihe neuer Motoren: Starten wird der CLS im Herbst zunächst mit zwei stärkeren Sechszylindern, die mehr Leistung und Drehmoment, aber weniger Verbrauch versprechen und beide auch mit einer Start-Stopp-Automatik kombiniert werden. Der CLS 350 CDI kommt dann auf 265 PS, der CLS 350 CGI aus der völlig neuen Motorenfamilie steht mit 306 PS in der Liste. Später gibt es dann noch einen 435 PS starken CLS 500 mit V8-Benziner und als einzigen Vierzylinder den CLS 250 CDI mit 205 PS. Außerdem arbeitet die Tuningabteilung von AMG bereits an einer Sportversion des Luxusliners und plant dafür den Einsatz des neuen V8 aus der S-Klasse, der dort 544 PS leistet und ebenfalls mit Start-Stopp-Automatik vorfährt.

Zwar will sich Mercedes von Nachahmern wie dem Audi A7 oder dem Gran Coupé des BMW Sechsers nicht Bange machen lassen. Doch sind die Schwaben sehr darum bemüht, ihren Vorsprung zu halten. Deshalb haben sie für den CLS auch große Pläne. Während die Konkurrenz noch am ersten viertürigen Coupé für die Oberklasse schraubt, drängen die Entwickler bereits in die nächste Nische und bereiten für 2011/12 einen CLS Shooting Break vor. Dann wird auch der Kombi zum Schöngeist, und Mercedes hätte noch einmal die Nase vorn.