Es muss nicht immer ein Van oder Kombi sein: Obwohl der 3,90 Meter kurze Honda Jazz auf den ersten Blick ein eher konventioneller Kleinwagen ist, bietet er viel Variabilität und Platz auf dem Niveau klassischer Familienautos. Weil der Tank platzsparend unter den Vordersitzen liegt, gibt es im Fond viel Bewegungsfreiheit. Bei voller Bestuhlung bietet der Jazz mit 428 Litern fast so viel Kofferraum wie der eine Klasse höher angesiedelte VW Golf.

Durch den Fokus auf hohen Alltagsnutzen präsentiert sich der Jazz äußerlich nicht so modisch-schick wie etwa die Wettbewerber Ford Fiesta oder Seat Ibiza. Mit seiner kurzen Frontpartie und dem relativ steilen Heck ist er aber gefällig anzusehen. Der Innenraum wartet sogar mit einem für die Kleinwagenklasse recht flotten Design auf.

Das hohe Niveau bei Variabilität und Verarbeitung kann der Jazz im Fahrbetrieb nicht ganz halten. Motor- und Abrollgeräusche sind deutlich zu vernehmen. Der kurze Radstand sorgt zudem für eingeschränkten Fahrkomfort auf unebener Straße. Der 90-PS-Benziner dreht zwar munter hoch, muss aber mit viel Gas bei Laune gehalten werden. Resultat ist ein vergleichsweise hoher Verbrauch; statt der offiziellen 5,3 Liter sind es in der Praxis eher rund sieben Liter. Da hilft auch die Schaltpunktanzeige nichts. Im Stadtverkehr schlägt sich der kleine Motor unterm Strich wacker, auf Langstrecken gerät er jedoch schnell an seine Grenzen. Für hohe Geschwindigkeiten fehlt ein drehzahlsenkender sechster Gang, der auch Verbrauch und Geräuschniveau niedrig halten würde.