Ende Oktober geht der neue Kompakt-Van Mazda5 an den Start. Zunächst stehen zwei Benzinmotoren zur Wahl

Hamburg. Ob der neue Mazda5 tatsächlich Wellen schlagen wird, muss sich erst noch zeigen. Bereits jetzt ist klar, dass die mit dem japanischen Begriff "Nagare" beschriebene Fließbewegung mit dem neuen Van nun erstmals im Design eines Serien-Mazda Verwendung findet. Ende Oktober startet der neue Schiebetüren-Kleinbus mit zwei Benzinmotoren zur Wahl. Die Preise sollen auf dem Niveau des Vorgängers, also bei etwa 21 000 Euro, beginnen.

Mit einem Van vom Schlage eines Mazda5 kann man dank des flexiblen Innenraumsystems eine Menge anstellen. Eines kann man künftig nicht mehr - ihn verwechseln, denn Hingucker beim neuen Kompakt-Van sind die fließenden Linien an den Flanken. Eine stark akzentuierte Frontpartie unterstützt die optische Präsenz des Siebensitzers ebenso wie die muskulösen Kotflügel. Ihr Schwung setzt sich fort in drei Blechfalten, die je nach Lackierung und Sonneneinstrahlung unterschiedliche visuelle Effekte entfalten.

Die seitlichen Sicken münden in die Schienen, in denen die Schiebetüren laufen. Sie sind das Merkmal, mit dem der Mazda5 gegenüber den Wettbewerbern punkten will. Weder VW Touran, deutscher Bestseller in diesem Segment, noch die Konkurrenten Renault Scénic, Toyota Verso oder Citroën Picasso können damit aufwarten. Und der Opel Zafira soll erst in der nächsten Generation Schiebetüren bekommen.

Mazda rechnet sich mit seinem individuellen Design neue Chancen aus, denn das "Nagare"-Design setzt sich auch im Innenraum fort: bei der Instrumentierung ebenso wie bei der Bestuhlung. Die Sitzpolster werden ausschließlich durch Längsnähte zusammengehalten, was die von der Front zum Heck hin fließende Optik unterstützen soll. Der vordere Passagierraum wirkt dank der neu gestalteten Armaturentafel größer. Die Instrumente sind weiß beleuchtet, und im oberen Bereich der Mittelkonsole befindet sich ein großes Informations-Display. Dass Fächer und Ablagen reichlich vorhanden sind, ist bei Mazda gute Sitte.

Beibehalten wurde auch das sogenannte Karakuri-Sitzsystem, das die Option von zwei Einzelsitzen in der zweiten Reihe zulässt. Soll die Reihe geschlossen werden, ist ein zusätzliches Polster aus dem Sitz nebenan hervorzuklappen. Die Sitzplätze sechs und sieben sind eher für kurze Strecken geeignet, wenigstens ist der Zustieg dank der weit öffnenden Schiebetüren recht bequem. Bei der Schulterbreite für die Passagiere der zweiten Reihe erzielt der Mazda5 Bestwerte.

Noch nicht mithalten kann er beim Motorenangebot. Lediglich zwei Benziner stehen zur Auswahl, ein Diesel wird voraussichtlich 2011 nachgereicht. Dann will man mit einem völlig neu entwickelten Selbstzünder aufwarten. Zunächst werden ein neuer Zweiliter- und ein überarbeiteter 1,8-Liter-Benzinmotor angeboten. Das stärkere Aggregat leistet 150 PS und verbraucht knapp sieben Liter/100 km (159 g CO2/km). Auf ersten Testkilometern zeigte der Zweiliter-Motor eine ausgewogene Leistungsentfaltung. Ab dem vierten Gang sind die Übersetzungen lang gewählt, das mindert Geräusche und Verbrauch. Die Lenkung ist griffig und direkt, das Ansprechverhalten spontan. Der 1,8-Liter-Benziner bringt es auf 115 PS und einen Normverbrauch von 7,2 Litern. Das Leergewicht von 1,4 Tonnen offenbart, dass beide Mazda5-Varianten vom modernen Leichtbau profitieren. Der Vorgänger brachte noch rund 100 Kilogramm mehr auf die Waage.