Dynamischer im Design, günstiger im Verbrauch und mit weniger Gewicht geht der neue Geländewagen an den Start

Hamburg. Windschnittige Blechkleider sind modern. Das gilt mittlerweile auch für Geländewagen, die ihre einstige kantige Robustheit immer häufiger abstreifen und sich als aufgebockte Sportskanonen verstanden wissen wollen. Das gilt auch für den Kia Sportage, der im August in seiner dritten Auflage zu den deutschen Händlern rollt.

Im Vergleich zum Vorgänger ist er in Länge und Breite gewachsen, gleichzeitig aber in der Höhe geschrumpft, was tatsächlich für ein flottes Aussehen sorgt. Eine nach hinten ansteigende Fensterlinie, schlitzförmige Scheinwerfer und der neue Kühlergrill unterstützen den Eindruck noch. Doch der neue Sportage sieht nicht nur windschnittiger aus als sein Vorgänger, er ist es tatsächlich. Und auch das Gewicht hat sich reduziert. Je nach Ausstattung zwischen 87 und 160 Kilogramm hat der Koreaner abgespeckt.

Neben der zeitgemäß sportlichen Karosse wurde auch die Motorenpalette auf den neuesten Stand gebracht. Zum Marktstart sind zunächst zwei 2,0-Liter-Vierzylinder im Angebot - ein Diesel und ein Benziner. Der Ottomotor leistet 163 PS (Verbrauch: 7,6 Liter/100 km) und ist sowohl in Kombination mit Frontantrieb als auch mit Allradtechnik sowie wahlweise mit Fünfgang-Schaltgetriebe oder manueller Sechsgangbox zu haben. In der Praxis erweist sich der Benziner jedoch als etwas kurzatmig, weshalb der Gasfuß bei Beschleunigungswünschen viel Ausdauer zeigen muss. Das Fünfgang-Schaltgetriebe ist hakelig und verlangt eine straffe Führung des Wahlhebels.

Deutlich besser gefällt der Selbstzünder, der auf 136 PS Leistung zurückgreift (Verbrauch: 5,5 Liter). Die volle Kraftentfaltung spürt der Fahrzeuglenker jedoch erst bei höheren Drehzahlen. Generell ist der Diesel kein Temperamentbündel - wie sollte er auch, schließlich müssen in Kombination mit dem Allradantrieb und der Sechsgangautomatik je nach Ausstattung rund 1700 Kilogramm bewegt werden. Doch der Motor arbeitet souverän und hält sich auch akustisch dezent zurück. Wahlweise kann der Selbstzünder auch mit einer Sechsgang-Schaltung geordert werden, die Kombination Frontantrieb und Automatik ist jedoch nicht möglich. Ende des Jahres wird das Motorenangebot noch um einen 1,7-Liter-Dieselmotor mit 115 PS und einen 1,6-Liter-Benzin-Direkteinspritzer mit 140 PS Leistung erweitert.

Bei den Automatik-Modellen schaltet das Sechsstufen-Getriebe im Stand nach wenigen Sekunden auf Leerlauf, was ebenfalls den Kraftstoffverbrauch reduziert. Sparen helfen soll auch die neue elektrische Servolenkung. Sie ist allerdings etwas schwammig und vermittelt ein unpräzises Fahrgefühl. Für eine hohe Spurtreue sorgt ein optionaler Allradantrieb, der die Kraft je nach Traktion zwischen Vorder- und Hinterachse verteilt. Das schnell reagierende System soll vor allem die Seitenstabilität in Kurven erhöhen und Über- und Untersteuern verhindern.

Die Koreaner geben den Sportage-Käufern sieben Jahre Garantie. Für die Sicherheit sorgen sechs Airbags und der Schleuderschutz ESP sowie ein integrierter Überrollbügel in der B-Säule. Ebenfalls bereits ab der Basisversion mit an Bord sind Klimaanlage, CD-Radio, elektrische Fensterheber, Zentralverriegelung, LED-Tagfahrlicht und ein Dachspoiler. Die Preise für den deutschen Markt dürften in etwa bei 20 000 Euro starten, die Automatik kostet 1500 Euro extra, für Allradtechnik werden rund 1100 Euro Aufpreis fällig.