Verkehrssicherheitsreport fordert im Auto noch mehr elektronische Fahrassistenten

Allen elektronischen Hilfsmitteln moderner Fahrzeuge zum Trotz: Der größte Risikofaktor im Straßenverkehr ist der Mensch. Nicht angepasste Geschwindigkeit, zu geringer Sicherheitsabstand, Alkohol- und Drogeneinfluss, Übermüdung, Unerfahrenheit und Verkehrsverstöße - die Bandbreite der menschlichen Fehlleistungen ist groß. Allein 84 Prozent aller Verkehrsunfälle gingen im Jahr 2010 auf das Konto des Fehlverhaltens der Fahrer. Zu diesem Ergebnis kommt der neue Dekra-Verkehrssicherheitsreport 2012.

Die naheliegende Lösung, menschliches Fehlverhalten mit zusätzlicher Technik zu kompensieren, löst das Problem nicht in jedem Fall. Teilweise überfordern technische Assistenten im Auto den Fahrer, irritieren ihn oder wiegen ihn in falsch verstandener Sicherheit. Dennoch: Die Wirksamkeit der elektronischen Lebensretter von ESP über Notbremsassistent bis zum Spurhaltesystem ist unbestritten, heißt es in der Studie.

Daher fordern die Sachverständigen eine noch weitere Verbreitung der Fahrerassistenten. "Es ist wichtig, dass jedes sicherheitsrelevante System die zuverlässige Funktion über die gesamte Nutzungsdauer des Fahrzeugs gewährleistet", so die Dekra-Experten. Die Nutzer müssten Warnanzeigen und Fehlermeldung ernst nehmen und Wartungstermine einhalten. Ein beträchtliches Potenzial sieht der Report gerade in der Nutzung des Sicherheitsgurts.Einer Studie zufolge hatten 20 Prozent der getöteten Pkw-Insassen den Sicherheitsgurt nicht angelegt.