Die Metropole bekommt in den nächsten Jahren neue Taxis: Der Nissan NV200 löst das klassische Yellow Cab ab und wird auch in Deutschland angeboten.

Was wäre New York ohne seine großen gelben Taxis. Sie gehören zur Stadt wie die Freiheitsstatue oder das Empire State Building. Mehr als 13.000 der Wagen bevölkern die Straßen der Metropole. Bis in die 1980er-Jahre waren es zumeist die rundlichen Checker Cabs. Nach deren Produktionsstopp und der späteren Pleite der Herstellerfirma folgten lang gestreckte Limousinen vom Schlage eines Chevrolet Caprice. Seit 2001 ist das meistgefahrene Modell der nicht minder große Ford Crown Victoria.

Doch die Zeit der spritdurstigen amerikanischen Straßenkreuzer ist abgelaufen. Das New Yorker Taxi der Zukunft ist ein japanischer Van, der in einer mexikanischen Fabrik vom Band läuft. "Es wird das sicherste und bequemste Taxi, das die Stadt jemals gesehen hat", verspricht Bürgermeister Michael Bloomberg. Die New Yorker selbst können ihr neues Taxi noch bis zum 16. April auf der örtlichen Auto Show in Augenschein nehmen - einen speziell ausgestatteten Nissan NV200.

Der Van wird auch in Deutschland angeboten. Als New Yorker Taxi wartet das Auto aber mit allerlei Besonderheiten auf. So gibt es ein riesiges Glasdach. "Damit können die Passagiere mehr von der tollen Skyline genießen", sagte Bloomberg, als er den Wagen jetzt gemeinsam mit Nissan-Chef Carlos Ghosn präsentierte. Der Bürgermeister lobte auch die Schiebetüren auf beiden Seiten, die große Beinfreiheit und die serienmäßige Navigation an Bord. "Damit sind die Zeiten vorbei, in denen der Taxifahrer konfus umherfährt."

+++Elektroauto Leaf: Getankt wird nur an der Steckdose+++

+++Nissan will angeblich die Marke Datsun wieder beleben+++

Doch das Auto verfügt noch über weitere Annehmlichkeiten, wie automatisch ausklappende Stufen als Einstiegshilfe, zwei USB-Anschlüsse im Fond zum Aufladen des Smartphone-Akkus oder eine Klimaanlage, die die Passagiere nach eigenem Temperaturempfinden einstellen können. Vom Fahrer sind die Insassen wie gehabt durch eine Plexiglasscheibe getrennt.

Die ersten Nissan-Vans zum Stückpreis von rund 29.700 Dollar (umgerechnet 22.600 Euro) gehen im Oktober 2013 in den Dienst. 2017 könnte eine Elektroversion folgen. Bis 2018 sollen sie dann alle anderen Taximodelle abgelöst haben, die momentan noch auf New Yorks Straßen fahren. Das sind neben dem wegen seiner Robustheit und seines Platzangebots geschätzten Straßenkreuzers Ford Crown Victoria vor allem die Hybrid-Geländewagen Ford Escape sowie die behindertengerechten Minivans Toyota Sienna. Insgesamt sind derzeit mehr als ein Dutzend Typen von der Taxikommission zugelassen.

Nissan hatte sich im vergangenen Jahr bei einer Ausschreibung überraschend gegen den US-Konzern Ford und den türkischen Fahrzeugbauer Karsan durchgesetzt. Auch diese beiden waren mit Vans an den Start gegangen beim Rennen um das "Taxi of Tomorrow". Ein japanischer Messegast zeigte sich mächtig stolz, dass eine Firma aus seinem Heimatland den Auftrag ergattern konnte. "Klasse Auto, oder? In Tokio sind die Taxis nicht so geräumig."

Für Nissan ist es ein nicht zu unterschätzender Prestigeerfolg, dass sie die neue Taxi-Generation liefern. Die Japaner wollen ihren Marktanteil auf dem wichtigen US-Automarkt ausbauen. Konzernchef Ghosn sieht mit dem neuen Taxi nichts weniger als "eine neue Ära der städtischen Fortbewegung" anbrechen. Bürgermeister Bloomberg wollte nicht ganz soweit gehen, immerhin zeigte er sich aber überzeugt, "dass dieses tolle Fahrzeug eine neue Ikone von New York City wird".