Autos werden technisch immer ausgereifter, doch manchmal hapert es schon beim Einsteigen, weil der Türöffner versagt
Es ist ja so schön bequem heutzutage. Vorbei sind die Zeiten, in denen das Öffnen der Autotür ausschließlich manuell funktionierte. Jetzt regiert Hightech - und zwar bei allen Marken. Eine kurze Berührung des Schlüssels reicht meistens schon, um sich Eintritt ins Vehikel zu verschaffen. Aber selbst das muss nicht immer sein. Mitunter öffnet der Wagen automatisch, wenn der Besitzer samt Schlüssel in einen definierten Radius eintritt. Doch auch die fortschreitende Technik ist vor Fehlern nicht gefeit. Wer hatte sie nicht schon, diese Schlüsselerlebnisse? Die Funksendebatterie hat schlappgemacht. Der Schlüssel ist nicht auffindbar oder wurde geklaut. Wie komme ich dann an einen Ersatz? Das Hamburger Abendblatt gibt die Antworten auf wichtige Schlüsselfragen.
Kann ich trotz leerer Batterie im Autoschlüssel den Pkw starten?
Das ist kein Problem, denn die Funktion der Batterie besteht lediglich darin, ein Signal für die Fahrzeugverriegelung abzusetzen. Sie öffnet und verschließt demnach die Türen. Steuerungsinstrument für die Wegfahrsperre ist ein passiver Transponder, der im Schlüssel ohne eigene Stromquelle auskommt. Notfalls greift auch das alte Prinzip "Schlüssel ins Schloss, umdrehen und einsteigen", denn in fast allen Handsendern verbirgt sich ein Notschlüssel, der manuelles Öffnen gewährleistet. Aber aufgepasst. Nicht immer ist dieser Notschlüssel leicht zu finden. Ein guter Rat: Lesen Sie vor dem ersten Fahren das Handbuch Ihres Autos.
Der Schlüssel liegt auf dem Fahrersitz des verschlossenen Autos. Was nun?
Sie sollten unbedingt den Pannendienst zurate ziehen. Die Mitarbeiter öffnen die Tür mit Spezialwerkzeugen, sind echte Experten im Autoknacken, da sie spezielle Schulungen durchlaufen haben. Sollten die Helfer auch keinen Erfolg haben, ist der Gang in die Werkstatt unumgänglich. Es sei denn, der Pkw-Besitzer schlägt die Scheibe ein.
Ist die Anfertigung eines Nachschlüssels problemlos?
Seit mehr als 20 Jahren verfügen die Autos über eine Wegfahrsperre. Um den elektronischen Diebstahlschutz zu deaktivieren, wird ein passender Transponder im Schlüssel benötigt. Für die meisten Fahrzeugbesitzer ist in diesem Fall das Aufsuchen der Werkstatt Pflicht. Dort wird der Nachschlüssel an die Wegfahrsperre im Auto angepasst.
Welche Unterlagen benötigt man für den Nachschlüssel in der Werkstatt?
Bitte immer den Fahrzeugschein beim Werkstattbesuch in der Tasche haben. Den benötigen die Mechaniker unbedingt. Denn darin stehen Schlüssel- und Fahrgestellnummer des Wagens. Eine der beiden Buchstaben- und Zahlenkombinationen wird für die Bestellung des Schlüssels an den Hersteller weitergegeben. Beim Abholen des Schlüssels muss der Autobesitzer Ausweis, Fahrzeugschein, das Auto und - wenn vorhanden - den Zweitschlüssel mitbringen. Neuer und alter Schlüssel werden dann zusammen aufs Auto angelernt. Das Gute daran: Sollte Ihr Schlüssel gestohlen worden sein, kann der Dieb den Wagen danach nicht mehr starten.
Muss die Versicherung von dem nachgemachten Schlüssel wissen?
Auf jeden Fall. Es wird empfohlen, die Anfertigung sofort bei der Versicherung zu melden. Womöglich setzt diese bei einem Diebstahl des Autos einen Gutachter zur Untersuchung des Schlüssels ein. Der kann mittels Kratzer am Originalschlüssel die Anfertigung einer Kopie nachweisen. In diesem Fall ist es unangenehm, wenn der Nachschlüssel nicht vorgezeigt werden kann und niemand außer dem Autobesitzer von dessen Existenz weiß.
Ich habe den Schlüssel verloren. Was gilt es alles zu beachten?
Bei Verlust des Schlüssels sofort die Kasko-Versicherung informieren, egal ob geklaut oder verloren. Auch die Polizei sollte in Kenntnis gesetzt werden.
Gibt es noch Ersatz für den abgebrochenen Oldtimer-Schlüssel?
Einigen Schlüsselmachern reichen Fragmente zur Nachbildung des Schlüssels. Eine zweite Variante: Das spezielle Computerprogramm der Werkstatt ermittelt Daten zum Fräsen. Voraussetzung dafür: Auf dem Schloss ist ein Code eingeschlagen. Wer das nicht will, kann sich mithilfe des ausgebauten Schlosses einen Nachschlüssel anfertigen lassen. Oder Schloss und Schlüssel werden komplett neu erworben.