Fast jedes fünfte Auto ist im vergangenen Jahr wegen schwerer Mängel bei der Prüfung durch die technische Überwachung durchgefallen. Damit hätten die Prüfer so viele Pkw aus dem Verkehr gezogen wie seit 14 Jahren nicht mehr, teilte die GTÜ Gesellschaft für Technische Überwachung in Stuttgart mit. Nur bei 48,3 Prozent der insgesamt 3,7 Millionen geprüften Autos hatten die Ingenieure nichts zu beanstanden, knapp ein Drittel kam mit geringen Mängeln davon.

Vor allem ältere Pkw seien "auf Deutschlands Straßen eine echte Gefahr", erklärte die GTÜ in ihrem Mängelreport 2011. Während die Prüfer bei Autos mit einem Alter von bis zu drei Jahren im Schnitt lediglich 22 Mängel bei 100 Fahrzeugen fanden, waren es in der Altersgruppe bis zu neun Jahren 231 Beanstandungen. Am häufigsten traten Mängel an Beleuchtung und Elektrik auf. Vor allem ältere Autos zeigten Probleme an Bremsen, Achsen, Rädern und Reifen. "Die Jahr für Jahr steigenden Mängelzahlen sind alarmierend. Sie erhöhen nicht nur das sicherheitstechnische Risiko, sondern auch das Unfallrisiko zahlreicher Pkw auf unseren Straßen", warnt Rainer Süßbier, Technischer Leiter der GTÜ.

Einen Hauptgrund für den sich stetig verschlechternden technischen Zustand der Pkw sieht die Prüf- und Sachverständigenorganisation beim Trend vieler Autofahrer, am regelmäßigen Service in der Werkstatt zu sparen und die notwendigen Reparaturen auf die lange Bank zu schieben.