Bis zu 30 Prozent aller Pkw und Lkw sind mit zu geringem Reifendruck unterwegs. Dadurch steigen Verbrauch und Unfallgefahr, warnt der TÜV. Zu niedriger Druck lässt die Lauffläche eines Reifens ungleichmäßig abrollen. Dabei sind die Flanken stärker als die Mitte der Lauffläche belastet. Entsteht dann bei hohem Tempo immer mehr Reibung, können Reifen heißlaufen und im Extremfall sogar Feuer fangen.

Um dies zu verhindern, müssen ab November 2012 alle Neuwagen serienmäßig über ein Reifendruckkontrollsystem verfügen. Wegen des Gefahrenpotenzials durch falschen Luftdruck, so der TÜV, lohnt es sich auch, in ältere Fahrzeuge ein TPMS (Tire-Pressure Monitoring System) einzubauen. Zum Nachrüsten gibt es Systeme, bei denen Druck- und Temperatursensoren auf dem Felgenbett befestigt sind. Die Sensorik übermittelt Abweichungen der Sollwerte per Funk an ein Steuergerät. Bei Abweichung von der festgelegten Warngrenze leuchtet eine Kontrolllampe in der Armaturentafel auf.

Schlappe Pneus erhöhen auch den Spritverbrauch - laut dem Verband der Automobilindustrie um bis zu zehn Prozent. Ein weiteres Problem: Reifen mit zu wenig Druck verschleißen deutlich schneller. Liegt der Reifendruck 20 Prozent unter dem Soll, kann sich die Laufleistung um rund ein Viertel verringern. Bei weniger als 30 Prozent halten die Reifen sogar etwa nur noch halb so lang, berichtet der TÜV unter Berufung auf Erkenntnisse des Reifenherstellers Michelin.